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Oscarverleihung
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Oscarverleihung

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Heute Nacht ist es wieder soweit: Die Oscars werden verliehen. Und viele bleiben ja extra wach, um zu sehen, wie die jubelnden Gewinner auf die Bühne stürmen – und die enttäuschten Verlierer in den Hintergrund rücken. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, da geht es ja um Riesen-Emotionen, Hoffnung, aber eben auch große Enttäuschung. Hast du als Seelsorger einen Tipp, wie man mit solchen Erfahrungen umgeht? 

Na ja, ich bleib mal beim Beispiel „Oscarverleihung“. Erst mal ist da ja schon das Wort „Verlierer“ seltsam. Wer für einen Oscar nominiert wurde, ist doch kein Verlierer. Der ist auf jeden Fall ein Gewinner. Also, erster Tipp: Sich über das freuen, was man hat – nicht nur über das ärgern, was man vielleicht nicht bekommt. 

Zweitens: Ob ich einen Oscar gewinne oder nicht, ändert doch überhaupt nichts an meiner erbrachten Leistung. Mein Film wird dadurch keinen Hauch besser oder schlechter. Deshalb zweiter Tipp: Es ist total wichtig, dass man stolz und zufrieden auf das eigene Werk blickt – unabhängig davon, was andere sagen. 

Du meinst, man soll sich gar nicht so sehr von der Meinung anderer abhängig machen? 

Genau! Das ist übrigens auch ein starkes Motiv in der Bibel: Lass dein Selbstwertgefühl nicht davon bestimmen, was andere über dich denken oder sagen, sondern sei mit dir selbst und mit Gott im Reinen … und das heißt auch: Glaub daran, dass es gut ist, dass es dich gibt. 

Dann kannst du dich mit ganzem Herzen freuen, wenn du gewinnst, aber es wird dich nicht umhauen, wenn du mal nicht der Sieger bist … oder heute Nacht keinen Oscar in den Händen hältst. Weil Glück viel mehr ist, als ein momentaner Erfolg.

Ich bin trotzdem gespannt, wer diesmal das Rennen macht.

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