Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Katastrophen und das Geschenk des Augenblicks
Bild: graham_hobster_pixabay

Katastrophen und das Geschenk des Augenblicks

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
Beitrag anhören:

Heute im Jahr 79 nach Christus soll es gewesen sein: Der Vulkan Vesuv begräbt an nur einem Tag drei italienische Orte, der bekannteste darunter Pompeji, vollständig unter Staub und Asche.

Der Vesuv begräbt Pompeji

Der Römer Plinius der Jüngere hat diesen Vulkanausbruch beschrieben. Es war der erste detaillierte Bericht über eine Naturkatastrophe überhaupt. Plinius berichtet wörtlich: „Man hörte die Schreie der Frauen, das Weinen der Säuglinge und das Rufen der Männer; einige riefen ihre Eltern, andere ihre Kinder oder ihre Frauen und versuchten, sie an ihren Stimmen zu erkennen.“

Familien, die sich in Todesangst umklammern

Heute gibt es in Pompeji spektakuläre Ausgrabungen zu besichtigen. 2000 Menschen kamen um. Die Toten wurden förmlich eingebacken. Nachdem die Asche erkaltet und die Leichen verwest waren, blieben Hohlräume. Sie wurden später mit Gips ausgegossen. Familien, die sich in Todesangst umklammern. Und ein Hund hatte bis zuletzt verzweifelt versucht, sich von seinem Pflock loszureißen.

Der Augenblick ist unwiederbringlich

Wenn ich die Ausgrabungen in Pompeji vor mein geistiges Auge hole, wird mir eines deutlich: Jeder Augenblick im Leben eines Menschen ist unwiederbringlich! Nichts ist selbstverständlich, noch nicht einmal, dass ich atme. Es kann völlig unerwartet und jeden Augenblick zu Ende sein mit dem Leben. In unseren Breiten eher nicht durch einen Vulkanausbruch, aber doch durch einen Unfall oder eine schlimme Krankheit.

Allein oder zu den Göttern flehend

Plinius beschreibt auch, wie einige Menschen damals während der Katastrophe die Hilfe der Götter erflehten. Andere fühlten sich allein im dunklen Universum und glaubten nicht, dass irgendjemand helfen oder retten könnte.

Jeden Augenblick meines Lebens wertschätzen

Ich glaube schon, dass es Gott gibt. Gott ist da. Er leidet sogar mit, auch und erst recht, wenn Menschen in Not sind und Todesangst haben. Das Leben kann so schnell zu Ende sein. Eines steht für mich fest: Ich will jeden Augenblick meines Lebens wertschätzen, ich will das Leben als Geschenk genießen, und das so bewusst wie möglich.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren