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Führe uns nicht in Versuchung (Aktionstag gegen Glücksspielsucht)
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Führe uns nicht in Versuchung (Aktionstag gegen Glücksspielsucht)

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt
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Moderator/in: Morgen ist bundesweiter Aktionstag gegen die Glücksspielsucht. In verschiedenen Fußgängerzonen in Hessen stehen Mülltonnen voll mit Geldscheinen, um zu zeigen, wie unwahrscheinlich es ist, beim Glücksspiel zu gewinnen. „Hau dein Geld doch gleich in die Tonne“, heißt die Aktion. Alexandra Becker, von der katholischen Kirche: Warum ist es wichtig, auf Glücksspielsucht aufmerksam zu machen?

Weil Glücksspiel richtig in den Ruin führen kann, wie fast jede große Sucht. Und ich glaube, dass so ein Suchtverhalten in fast jedem Menschen steckt. Der Verglich hinkt natürlich, aber ich denke an die Tüte Chips, von denen ich nur ein paar essen mag und plötzlich ist die Tüte leer, weil ich nicht aufhören konnte. Das sind schon Momente, in denen ich mir denke, warum mach ich das, obwohl ich das wirklich nicht will – ich mich danach vielleicht sogar schlecht fühle.

Und hast du da eine Taktik?

Klingt vielleicht komisch: Schon im Supermarkt bete ich manchmal den Vers aus dem Vaterunser: Führe uns nicht in Versuchung. Selbstdisziplin ist ganz schön anstrengend. Da kann Hilfe von oben nicht schaden...

Hilfe holen ist auf jeden Fall ein wichtiges Stichwort. Nicht nur „von oben“ wie du sagst, sondern ganz konkret.

Genau. Deshalb ist so ein Aktionstag wie morgen ja auch wichtig. Denn es gibt jede Menge Hilfsangebote und Menschen, die unterstützen können. Übrigens auch Angehörigen, denn Glücksspielsucht macht arm und einsam. Und da braucht oft die ganze Familie Unterstützung. Wichtig ist: keiner muss so eine schwierige Situation alleine durchstehen. Man kann sich Hilfe holen bei vielen Menschen und da bin ich überzeugt: auch bei Gott.

 

 

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