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Follower
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Follower

Dr. Klaus Dorn
Ein Beitrag von Dr. Klaus Dorn, em. Dozent am Kath.-Theol. Seminar, Marburg

Follower, wörtlich Nachfolger, nennt man jene Menschen, die auf den neuen Medien wie  You Tube, Instagram und Facebook, einer einzelnen Person folgen. Sie sind daran interessiert, was diese Person tut, welche Meinung sie hat, welche Kleidung sie trägt und vieles mehr. Manche schaffen es durchaus, zu einer gewissen Berühmtheit im weltweiten Netz zu werden. Andere sind bereits bekannt und ziehen deshalb das Interesse von ihren Fans auf sich. Der Fußballheld Ronaldo hat zur Zeit mit 181 Millionen Followern auf Instagram die meisten Fans. Meldet man sich als Follower an, entgeht einem nichts: Jede Äußerung des Idols wird sofort aufs Handy übertragen. Man ist immer bestens informiert. Und sofern es gelingt, auch noch Influencer zu werden, zum Beispiel für Mode, kann man damit richtig Geld verdienen. Man zieht Markenkleidung an, zeigt sich so der Welt im Netz und erhofft sich natürlich dabei, dass der Follower die gleiche Kleidung kauft wie der Influencer. Und der bekommt dann vom Hersteller ordentlich Geld dafür.
Das Ganze kann natürlich auch in richtigen Stress ausarten und den „Anführer“ gewaltig unter Druck setzen. Er muss tun, was die Fans wollen, sonst verliert er sie. Es ist ein Teufelskreis. 
Solche Idole oder Leitfiguren hat es zu allen Zeiten gegeben. Aber erst die neuen Medien haben daraus eine gefährliche Unkultur werden lassen. Ohne diese Medien wäre dies alles gar nicht möglich geworden.
Auch viele Religionen haben ihre Leitfiguren. Im Judentum sei auf Abraham und/oder Moses verwiesen, dessen Gebote bis zum heutigen Tag befolgt werden, sogar im Christentum. Mohammed hat im Islam die arabischen Stämme geeint und ihnen einen gemeinsamen Glauben gebracht. Vor allem aber hat uns Jesus Christus die Botschaft von einem vergebenden und liebenden Gott verkündet. Alle drei hatten Nachfolger im wörtlichen Sinn, die ihnen gefolgt sind und bei ihnen Orientierung erfahren haben. Diese drei Religionsgründer, kümmerten sich um ihre Follower. Sie waren keine unerreichbaren Idole, die sich nur in der virtuellen Welt bewegten, d.h. Im weltweiten Netz, sondern waren real gegenwärtig. Und noch etwas ist anders: Alle drei waren keine vergänglichen Selbstdarsteller, die irgendwann als eine Modeerscheinung auftraten. Denn ihre Botschaft war nicht nur ihre eigene, sondern die Botschaft Gottes. Und die steht jenseits aller Mode. Sie ist dauerhaft.

 

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