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Bereit für Weihnachten?
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Bereit für Weihnachten?

Gabriele Heppe-Knoche
Ein Beitrag von Gabriele Heppe-Knoche, Evangelische Pfarrerin, Kassel
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Seit ich denken kann, feiere ich Weihnachten. Jedes Jahr. Und ich bin immer noch aufgeregt. Schon wenn ich morgens aufwache, spüre ich es. Es ist kein Tag wie jeder andere.

Weihnachten-habe ich auch an alles gedacht?

Habe ich auch an alles gedacht? Habe ich beim Einkauf nichts vergessen? Ob sich die Kinder über die Geschenke freuen? Und habe ich das Richtige gefunden? Hoffentlich hat der Zug keine Verspätung! Wir wollen doch gemeinsam anfangen. So gehen die Gedanken hin und her. Ich gehe alles noch einmal durch. Setze Haken an die innere Checkliste. Jawohl, - es ist alles bereit!

Was macht mich bereit für Weihnachten?

Mit guter Organisation lässt sich alles gut planen. Auch ohne Hetze. Aber was ist mit mir selbst? Was macht mich innerlich bereit für Weihnachten? - Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir? fragt Paul Gerhardt in seinem Adventslied.

Viele Jahre habe ich gedacht, besonders als meine Kinder noch klein waren, ich brauchte einfach mehr Zeit. Zeit, um zur Ruhe zu kommen, um ganz bei mir selbst zu sein. Aber im letzten Jahr ist mir klar geworden, dass es das nicht ist. Alles war ja abgesagt. Kein Weihnachtsgottesdienst musste vorbereitet werden, keine Proben für das Krippenspiel. Ohnehin war man durch den Lockdown schon viel zuhause. Zeit war also reichlich da. Und doch war ich wieder unsicher, ob es denn tatsächlich unter diesen anderen Umständen Weihnachten werden kann.

Paul Gerhardt gibt in einem Adventslied einen Rat

Im seinem Adventslied: „Wie soll ich dich empfangen“ gibt Paul Gerhardt einen wunderbaren Rat: „Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewusst.“

„Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht“

Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht. Ja, wenn Weihnachten beginnt, dann braucht es keine Planung mehr. Einfach alles lassen. Es beginnt, wenn sich die Tür zum Weihnachtszimmer öffnet. Die Kerzen brennen am Weihnachtsbaum. Es riecht nach Tannengrün und wir gehen gemeinsam hinein. Da ist dieses besondere Leuchten im Raum. Und ein Glanz von den Kugeln, in denen sich vielfach das Licht spiegelt. Und in diesem Leuchten leuchtet etwas anderes mit. Es erreicht mein Herz in Rekordgeschwindigkeit.

Das Herz weit machen

Erinnerung an die Nacht in Bethlehem, in der Maria und Josef, Hirten und Könige erfüllt wurden von einem himmlischen Leuchten. Und damals wie heute geht es dann nur darum, das Herz weit zu machen und den göttlichen Frieden einziehen zu lassen. Einfach da sein. Auch mit allem, was beschwert und traurig stimmt. Das Herz weit machen. Staunen und genießen und sich freuen. Dann ist Weihnachten da.

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