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Wer zuhört, lernt mehr
Bildquelle: Pixabay

Wer zuhört, lernt mehr

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Sie ist Fußballerin, 34 Jahre alt und hat mit der amerikanischen Nationalmannschaft alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Zuletzt die Weltmeisterschaft im Frauenfußball. Megan Rapinoe ist die Teamchefin. Vor ein paar Tagen werden sie in New York gefeiert für ihren Sieg. Mit Sekt und Konfetti. Mrs. Rapinoe aber kann mehr als gut spielen. Am Schluss der Feier hält sie eine kleine Rede. Und sagt: Wir müssen mehr lieben, weniger hassen. Wir müssen mehr zuhören und weniger reden. Und beendet ihre Rede dann mit den Worten: Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Von wegen: nur Fußballspielen. Hier spricht eine nachdenkliche Frau, die den Augenblick nutzt. Die Fans schauen auf sie, die Kameras auch. Das kommt ihr zu Hilfe. Sie hat eine Botschaft für uns, eine kluge und wertvolle. Sie bittet uns um mehr Liebe und Zuhören.

Wer zuhört, lernt mehr. Wer immer redet, will nicht lernen und tut so, als wüsste er alles. Das ist ein Irrtum. Nur wer zuhört, kann lernen. Es gibt schwierige Fragen im Leben, die wir nicht mit Reden beantworten können. Mit Zuhören schon eher. Ich höre dann, was andere denken; ich höre von einer anderen Sicht auf mein Leben und die Welt. Das ist nötig. Alleine weiß ich zu wenig. Was andere sagen, hilft mir. Was Gott sagt, hilft ebenso. Nicht sofort, aber bald. Ich darf ja zögern, nachdenken. Und von Gott jeden Tag wieder hören, dass mich Missachtung nie weiterbringt. Zuwendung schon eher. Wer fürsorglich lebt, bringt die Welt zum Leuchten.

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