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Ostern – Frauen waren die ersten Zeuginnen….
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Ostern – Frauen waren die ersten Zeuginnen….

Verena Maria Kitz
Ein Beitrag von Verena Maria Kitz, Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt
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Überall auf der Welt sind sie jetzt an Ostern in den Kirchen vorgelesen worden, auch in Rom im Vatikan: Die Geschichten aus der Bibel, die davon erzählen, wie Jesus an Ostern von den Toten auferstanden ist.

Besonders fällt mir auf: Jesus ist nach seiner Auferstehung zuerst den Frauen begegnet, nicht den Männern, den Aposteln. Die hatten sich aus Angst verdrückt.  Die Frauen aber, zum Beispiel Maria von Magdala, die sind bei Jesus geblieben, am Kreuz und dann auch am Grab. Sie haben als erste erfahren: Jesus lebt! Und er hat sie beauftragt, den Aposteln von seiner Auferstehung zu erzählen. Apostolin der Apostel: So wurde Maria von Magdala deswegen in der frühen Kirche genannt. Und in den ersten christlichen Gemeinden waren auch Frauen in der Leitung.

Die katholische Kirche hat sich über die Jahrhunderte leider weit davon entfernt. Die Amtsträger haben Frauen aus der Verantwortung gedrängt. Doch jede Ostern werden der Papst und alle Bischöfe daran erinnert: Jesus hat das anders gemacht. Er hat Frauen beauftragt,  die wichtigste Botschaft in seinem Leben, seine Auferstehung, weiterzusagen.

Ich nehme an: Die Verantwortlichen im Vatikan und in den Bistümern haben die biblischen Geschichten von Jesus und den Frauen dieses Jahr besonders aufmerksam gehört. In einer Zeit, in der deutlich ist, wie viele Menschen als Kinder und Jugendliche durch männliche Priester missbraucht wurden, wie sie bis heute darunter leiden. Die „männerbündische Struktur“ der katholischen Kirche hat dazu beigetragen. Das hat die  Missbrauchsstudie der katholischen Kirche im letzten Jahr klar so benannt.

Mir als Frau in der katholischen Kirche machen diese Ostergeschichten aus der Bibel Mut: Mut, auch heute und gerade als Frau die Botschaft von der Auferstehung und vom Leben weiterzusagen. Und Mut, in der katholischen Kirche den Mund aufzumachen und an den lebendigen Jesus zu erinnern, der Kinder geliebt und geschützt hat. An Jesus, der die Botschaft von seiner Auferstehung zu allererst den Frauen anvertraut hat. Wie viel näher am Beispiel Jesu wird meine katholische Kirche sein, wenn endlich Frauen gleichberechtigt dabei sind bei der Verkündigung der Osterbotschaft.

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