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MainLichtblick
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Rüdiger Kohl
Ein Beitrag von Rüdiger Kohl, Evangelischer Pfarrer, Frankfurt-Bockenheim
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Für den neunjährigen Tobi war es ein ganz besonderer Tag, als er endlich seinen neuen Tabletcomputer bekommen hat. Mit diesem Gerät kann er sich besser mit anderen verständigen. Denn Tobi hat Autismus. Er kann nicht sprechen. Der Verein MainLichtblick hat Tobi geholfen, ihm diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Auf dem Tablet kann er Symbole anklicken und auf diese Weise ausdrücken, was er gerade braucht und was ihn bewegt.

Brigitte Orth, die Geschäftsführerin des Vereins MainLichtblick, erzählt: „Unser  Ziel ist: kranken, behinderten und traumatisierten Kindern und Jugendlichen einen ganz besonderen Wunsch erfüllen.“ Sie erklärt, wie der Verein das macht: „Privatleute werden Paten für einen konkreten Wunsch eines Kindes. Auch Firmen spenden. Außerdem kommt über die Mitgliedschaften im Verein Geld zusammen.“

Der jüngste Spender bei MainLichtblick ist gerade mal sechs Jahre alt. Vor seinem Geburtstag hat er seinen Freunden gesagt: „Ich habe so viele Spielsachen. Ich möchte lieber einem anderen Kind einen Wunsch erfüllen. Bitte spendet Geld für diesen Wunsch. Ein anderes Geburtstagsgeschenk möchte ich diesmal nicht.“

Ich finde: eine tolle Arbeit, die der Verein MainLichtblick leistet. Ich kann mir vorstellen: Oft sind die Kinder und ihre Eltern sehr belastet. Brigitte Orth sagt: „Wir besuchen die Familien, die einen Wunsch haben. Wir lernen die Kinder kennen und begleiten sie, bis ihr Wusch erfüllt ist. Die Familie von Tobi etwa kennen wir schon länger.“

In der Bibel steht, wie Jesus die Menschen, die seine Hilfe wollten, gefragt hat: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“ (Lukas 18,41) Sie haben erzählen können, was ihnen fehlt. Und er hat sie angestoßen, positiv in die Zukunft zu denken: Was würde mir gut tun? Was würde mich glücklich machen? So wurde Jesus zum Lichtblick im Leben vieler Menschen.

Die Kinder und Jugendlichen von MainLichtblick haben ganz verschiedene Wünsche.  Ein Kind mit einer Körperbehinderung wünscht sich eine Reittherapie, die die Krankenkasse nicht bezahlt. Der traumatisierte 17-jährige Manuel braucht neue Sportkleidung,  weil er aus dem Sport viel Kraft schöpft.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man einem Kind oder Jugendlichen einen Herzenswunsch erfüllt. Das muss keine Geldspende sein. Ein Pilot zum Beispiel hat an den Verein MainLichtblick geschrieben und angeboten: Er kann Kinder in den  Flugsimulator einladen. Das regt mich an, darüber nachzudenken: Gibt es ein Kind oder Eltern, die ich fragen kann: „Was würde dein Leben jetzt gerade heller machen?“

Der Wunsch von Tobi, dem Neunjährigen mit Autismus, hat sich schon erfüllt. Seine Mutter erzählt: „Früher konnte er sich nicht mitteilen. Er war oft verzweifelt, weil seine Gebärden nicht von allen verstanden wurden. Er fühlte sich isoliert.“ Jetzt mit dem Tabletcomputer kann er sich  viel besser verständigen. Er wirkt zufriedener. Dieser Lichtblick stärkt ihn.

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