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Krankenhaus für Ameisen
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Krankenhaus für Ameisen

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Eine Ameise wird ins Krankenhaus gebracht - das gibt’s wirklich. In Afrika.

Die Matabele-Ameisen ernähren sich von Termiten. Aber Termiten lassen sich natürlich nicht so einfach auffressen, sondern verteidigen sich kräftig. Sie beißen den Angreifern Beine oder Antennen ab oder verbeißen sich komplett in die Ameise.

So werden viele Ameisen verletzt. Und dann passiert das Besondere: Sie werden von ihren Artgenossen ins Ameisen-Krankenhaus getragen. Also: Zurück in den Bau, und dort werden ihre Wunden gereinigt und versorgt.

Ohne diese Hilfe würden ca. 80 Prozent der verletzten Ameisen sterben. Mit sind es nur 10 %.

Erstaunlich, was die Forscher da herausgefunden haben!

Statt dass die verletzten Ameisen einfach durch andere ersetzt werden – in so einem Bau leben ja tausende davon – machen sich die gesunden Artgenossen die Mühe, sie gesundzupflegen.

Wissen sie das Individuum zu schätzen, so wie wir? -   

Ich bin immer ganz fasziniert von solchen Entdeckungen.

Wir Menschen betrachten uns gern als die Krone der Schöpfung und unterschätzen dabei unsere Mitgeschöpfe. Dabei wissen wir so viel nicht –oder noch nicht. Das möchte ich nie aus dem Blick verlieren. Gottes Schöpfung ist viel größer und wunderbarer, als ich verstehen kann. Ich möchte respektvoll mit ihr umgehen    und in Acht behalten, dass wir Menschen nicht das Maß aller Dinge sind.

Das Maß aller Dinge – das ist der, der das alles geschaffen hat. Gott, der alles das schon weiß, was wir im Laufe der Zeit erforschen. Mehr noch: Der es gemacht hat. Der die Ursache ist für alles.

Und der seine Schöpfung begleitet und liebevoll ansieht. Manchmal vielleicht auch sorgenvoll, fürchte ich. Aber vor allem: liebevoll.

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