Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Einander trösten und halten
Bild:Pixabay

Einander trösten und halten

Christina Ellermann
Ein Beitrag von Christina Ellermann, Pastoralreferentin an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt
Beitrag anhören:

Moderator/in: Seit letzter Nacht liegen die Beschlüsse der neuesten Bund-Länder-Runde vor: Die Corona-Maßnahmen werden bis Mitte April verlängert – und über Ostern soll es sogar einen noch mal härteren Lockdown geben, den schärfsten seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben soll weitgehend heruntergefahren werden. Das betrifft auch die Gottesdienste. Die Politik bittet die Kirchen, keine Präsenzgottesdienste zu feiern, nur online miteinander zu beten. Christina Ellermann: Du bist ja katholische Schulseelsorgerin an einer Schule in Darmstadt: Wie gehst du mit solchen Hiobsbotschaften um?

Puh, das wird heftig werden. Gerade Ostern ist ja für mich als Christin das wichtigste Fest. Aber wenn das ganze Land runtergefahren wird, dann wäre es für mich irgendwie auch komisch, ganz selbstverständlich in einen Gottesdienst zu gehen. Aber beten kann ich je trotzdem und das tue ich gerade sehr oft. Im Moment find ich die Psalmen in der Bibel sehr passend. Da heißt es z.B.: Wie lange noch, Herr, wird das alles dauern? Wann hat dieses Leid endlich ein Ende? (vgl. Psalm 94) Mich beschäftigt dabei sehr: Wann kommen wir endlich raus aus dieser Krise?

Und gibt´s da eine Antwort in der Bibel, einen Trost von oben?

Ja, in der Bibel heißt es tatsächlich: „Ich höre deine Klage!“ Gott ist ein Gott, der Mitleid hat und hilft. Das tröstet mich immer wieder, wenn die Corona-Lage die Laune ganz schön nach unten drückt. Mitten in den Sorgen ist Gott bei mir. Ich geb´ zu: Das reduziert nicht komplett meine Angst oder Last. Aber Gott trägt alles mit mir, was mir zu schaffen macht. Und er schubst mich auch drauf, was ich tun kann, was wir alle tun können in der Misere.

Und was können wir deiner Meinung nach tun?

Ich finds gut, wenn wir uns gegenseitig immer wieder aufmuntern und trösten. Also für andere da sein: Für meine Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kollegen. Aber sich gegenseitig trösten, das können längst nicht nur Erwachsene. Gestern hat mich z.B. unsere Tochter getröstet und gestärkt. Unsere Kinder haben mir den ersten Frühlingstrauß gepflückt, und unsere ältere Tochter hat tatsächlich ein vierblättriges Kleeblatt gefunden. Sie war ganz aus dem Häuschen und hat gesagt: Mama, du wirst sehen, alles wird wieder gut!

 

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren