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"Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts zu Weihnachten!"
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"Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts zu Weihnachten!"

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Jedes Jahr verkündet meine Mutter schon viele Wochen vor dem Fest: „Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts zu Weihnachten!“ Eigentlich stimme ich ihr zu. Ich will auch nicht mitmachen bei dem Kaufrausch in der Vorweihnachtszeit. Doch morgen liegt dann doch wieder für jeden etwas unter dem Christbaum. Das ist jedes Mal so. Auch dieses Jahr. Da bin ich mir sicher.

Weihnachten ganz ohne Geschenke geht nicht

Denn Weih­nachten so ganz ohne Geschenke – das geht ja irgendwie auch nicht. Geschenke gehören einfach zum Fest dazu. Es müssen keine großen Sachen sein. Aber ich möchte meine Lieben spüren lassen: Ich habe an dich gedacht. Du bist mir wichtig.

Weihnachten ist das Fest des Schenkens. Und das hat einen tieferen Grund: An Weihnachten hat uns Gott beschenkt, hat uns seinen Sohn geschenkt.

Ein Geschenk für die Menschen von Gott

Ich stelle mir vor, wie Gott im Himmel überlegt hat: Was würde den Menschen helfen? Was brauchen sie wohl am nötigsten auf der Erde? Worüber würden sie sich freuen?

Soll ich ihnen einen Finanzberater schenken? Der könnte ihnen zeigen, wie sie mit ihrem Geld gut umgehen und wo es sich lohnt zu investieren. – Oder brauchen die Menschen vielmehr eine Ärztin? Die könnte ihnen helfen, gesund zu leben. Sie könnte sie heilen von ihren Krankheiten. – Oder vielleicht wäre doch ein Streitschlichter besser. Der könnte Versöhnung stiften. Könnte ihnen zeigen, wie man fair und in Frieden miteinander lebt – in der Familie, mit den Nachbarn und unter den Völkern.

Gott hat sich selbst geschenkt

Alles großartige Geschenke. Die könnten wir wirklich gut gebrau­chen. Doch Gott hat tiefer gesehen. Die Menschen brauchen jemanden, der ihnen den Himmel offenhält, damit sie sich nicht verlieren auf der Erde. Darum hat Gott sich selbst geschenkt.

Für mich Grund genug, Weihnachten zu feiern und einander zu beschenken.

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Frohe Weihnachten - jetzt erst recht!
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Frohe Weihnachten - jetzt erst recht!

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg

Weihnachten wird dieses Jahr anders. Ich habe mich mehr oder weniger damit abgefunden: Beim Fest der Liebe und der Nähe soll ich Abstand halten. Zusammen feiern ist mit denen möglich, mit denen ich sowieso in einem Hausstand lebe. Gemeinsam festlich Essen gehen, ist gar nicht drin. Und Weihnachtsgottesdienst in der Kirche – was geht? Und was will ich eingehen?

Die Botschaft bleibt die gleiche: „Euch ist heute der Heiland geboren.“

Ungewohnt. Und ich möchte mich auch nicht daran gewöhnen. Aber auch wenn die äußeren Umstände für das Fest in diesem Jahr anders sind, die Botschaft bleibt die gleiche: „Euch ist heute der Heiland geboren.“ Daran will ich mich heute Abend erinnern.

Engel haben diese Botschaft verkündet

Engel haben diese Botschaft verkündet. Den Hirten auf dem Feld. So erzählt es die Weihnachtsgeschichte in der Bibel. Die Worte der Engel hat die Hirten neugierig gemacht. Noch in der Nacht brechen sie auf. Nach Bethlehem. Und finden das Kind. In einer Krippe, also in einem Futtertrog für Tiere. Da liegt er, der neugeborene Heiland. Jesus.

Das Kind liegt in einer Krippe

Das hat die Hirten ergriffen. Hat sie froh gemacht. Zuversicht gewinnen lassen. In dem Kind haben sie gesehen: Gott hat uns nicht vergessen. In unserer Welt ist so vieles kaputt und heillos. Doch Gott kommt. Mitten hinein. Gott ist da. Er ist mit uns.

Vielleicht auch eine Chance: Weihnachten anders feiern

Vielleicht haben die ungewöhnlichen Rahmenbedingungen in diesem Jahr auch etwas Gutes. Die Chance, Weihnachten anders zu feiern. Ich höre einiges mit anderen Ohren. Zum Beispiel das Wort Heiland. Da steckt drin: Gott will, dass Menschen heil werden.  Mich rührt das Wunder der Heiligen Nacht: Gott ist Mensch geworden.

So können es frohe Weihnachten werden – auch in diesem Jahr!

Auch wenn die äußeren Umstände alles andere als optimal sind, Weihnachten bleibt ein Fest der Freude. Der Freude darüber, dass Gott gekommen ist. Zu uns. In unsere Welt. So können es frohe Weihnachten werden – auch in diesem Jahr!

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