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Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Nicht zuletzt durch die Corona Pandemie werden uns täglich die globalen Zusammenhänge deutlich. Unser Verhalten in der Pandemie, aber auch Fragen bezüglich Umwelt, Mobilität oder Einkaufen haben direkte Auswirkungen auf die Situation der Menschen in anderen Teilen der Erde. Und dabei geht’s uns noch sehr gut, sagt Steffen Jahn von der Katholischen Kirche. Du bist Referent für Weltkirche und hast auch Kontakt zu Menschen im globalen Süden.

Das stimmt. Und wir sind hier in Deutschland wirklich sehr privilegiert, weil wir viel von der Globalisierung profitieren. Für uns bedeutet das Wirtschaftsmärkte, Warenexporte oder steigende Aktienkurse. Dabei sind die negativen Auswirkungen für uns hier in Europa kaum spürbar. Im Gegenteil! Wir erheben ja auch einen Anspruch auf schnelle und günstige Produkte und auf billige Textilien und andere Waren, die weltweit für unseren Markt produziert werden. Für die Menschen in den Schwellenländern bedeutet das oft: Ausbeutung, Kinderarbeit und Niedriglöhne.

Und unser Konsum ist ein großes Problem für andere Länder, sagst du. Aber was können die deutschen Unternehmen tun, um die Menschen dort besser zu schützen?

Besonders bei der Umsetzung von Menschenrechten spielt die Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen eine wichtige Rolle. Bei uns in Deutschland ist nämlich Rechtsstaatlichkeit selbstverständlich. In den Schwellen- und Entwicklungsländern, in denen produziert wird, werden Menschenrechte und grundlegende Sozial- und Umweltstandards oft aber nicht umgesetzt. Deutsche Unternehmen könnten sich mit dem gerade im Bundeskabinett vorgelegten Entwurf zu einem "Lieferkettengesetz" für die Einhaltungen der Standards weltweit einsetzen. Das tun freiwillig, aber weniger als 1/5 der Unternehmen, sagt eine Studie aus 2020. Und auch der Entwurf lässt noch sehr zu wünschen übrig, kritisieren unter anderem die Umweltverbände.  

Abmoderation:
Und zum Thema "Globalisierung – Menschenrechte – Wirtschaft" habt ihr von der Katholischen Kirche eine Veranstaltungsreihe konzipiert, die findet im Fuldaer Bonifatiushaus statt. Los geht’s heute Abend um 19 Uhr, und zwar als Livestream unter
www.bonifatiushaus.de.

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