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Totensonntag
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Totensonntag

Winfried Engel
Ein Beitrag von Winfried Engel, Katholischer Ltd. Schulamtsdirektor i. K. i. R., Fulda
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In meinem Kalender steht neben dem heutigen Datum das Wort „Totensonntag“. Wenn man dem Ursprung dieser Bezeichnung nachgeht, dann erfährt man, dass sie auf eine Anordnung König Friedrich Wilhelm III. von Preußen aus dem Jahr 1816 zurückgeht. Das von ihm angeordnete Totenfest zum Abschluss des Kirchenjahres gewann als Totensonntag große Popularität. Es ist an diesem Tag für evangelische Christen üblich, die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber der verstorbenen Angehörigen zu schmücken. Der Totensonntag ist so in gewisser Weise das evangelische Gegenstück zum Allerseelentag, den die katholischen Christen am 2. November begehen.

Katholische Christen feiern am heutigen Sonntag Christus als den König der Welt, das Christkönigsfest. Auf den ersten Blick passen beide Gedenktage so gar nicht zusammen. Doch bei näherem Hinsehen lassen sie sich, wie ich meine, gut miteinander verbinden. Wenn Christen ihrer Toten gedenken, dann bleiben sie nicht bei der Erinnerung stehen, sondern sie wissen um ihre Zukunft bei Gott. Kern des christlichen Glaubens ist die Botschaft von der Überwindung des Todes. Jesus Christus ist nach seinem Tod am Kreuz nicht im Grab geblieben. Mit seiner Auferstehung hat er allen Menschen den Weg zu Gott eröffnet. So bedeutet das Totengedenken für Christen zugleich die Erinnerung an diese frohe Botschaft, die Hoffnung und Zuversicht schon in diesem Leben gibt. Das Christkönigsfest will diese Hoffnung deutlich machen. Totensonntag und Christkönigsfest sind somit Ausdruck ein und desselben Glaubens: Die Menschen haben eine Zukunft bei Gott. Darauf können sie bauen. Diese Gewissheit steht am Ende des Kirchenjahres, und mit dieser Gewissheit kann das neue getrost beginnen!

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