
Thelma
Moderator/in: Heute kommt ein weltweit gefeierter Film in die deutschen Kinos: „Thelma“. „Thelma“ ist ein sinnlicher Mystery-Thriller, in dem es auch viel um Glauben geht. Da frage ich doch gleich mal Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, was er davon hält. Wie sieht’s aus, Fabian?
Du hast’s ja schon angedeutet: Die Filmkritiker sind von „Thelma“ total begeistert: tolle Bilder, starke Story und eine faszinierende Hauptdarstellerin. Die Studentin Thelma kommt aus einem streng religiösen Elternhaus und erlebt in Oslo an der Universität zum ersten Mal echte Freiheit.
Sie feiert Partys, genießt das Dasein und verliebt sich in ihre Kommilitonin Anja. Doch gleichzeitig entdeckt sie auf verblüffende Weise, dass sie übersinnliche Fähigkeiten hat. Und wie sie versucht, damit umzugehen, das ist schon großes Kino.
Das heißt: Thelma löst sich aus der religiösen Enge ihrer Eltern?
Auf jeden Fall. Eili Harboe, die Hauptdarstellerin, hat aber in einem Interview gesagt: „Der Film ist keine Kritik an Religiosität oder am persönlichen Glauben. Er kritisiert nur, wenn Religion als Machtinstrument benutzt wird.“ Denn die Eltern haben die besonderen Fähigkeiten des Mädchens immer unterdrückt.
„Thelma“ erzählt also auf sehr anregende Weise, dass der Glaube den Menschen niemals klein machen darf. Das wäre ein völlig falsches Verständnis von Religion. Glauben kann und will dem Menschen helfen, das, was an besonderen Fähigkeiten in ihm angelegt ist, zu entfalten und sinnvoll zu nutzen.
Also: Ein spannender Film mit einer starken Botschaft.