Sei-ein-Engel-Tag
Moderator/in: Heute ist der „Sei-ein-Engel-Tag“. Den hat Anfang der Neunziger Jahre eine amerikanische Pfarrerin ins Leben gerufen: Jayne Feldman. Jayne will mit diesem Aktionstag Menschen ermutigen, heute am 22. August einfach mal jemandem etwas Gutes zu tun … aus Freundlichkeit und Nächstenliebe.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wenn heute schon der „Sei-ein-Engel-Tag“ ist, würde mich mal interessieren: Glaubst du an Engel?
Der Dichter Rudolf Otto Wiemer hat mal sehr schön geschrieben: Engel „müssen nicht Männer mit Flügeln sein.“ Das gefällt mir.
Und das würde ich auch sagen: Ich glaube nicht unbedingt an flatternde Wesen, die als Bodyguards für mich da sind … ich glaube aber sehr wohl, dass Gott an meiner Seite ist. Und für diese Erfahrung steht das Bild des Engels.
Sowohl das hebräische Wort für Engel als auch das lateinische „Angelus“, von dem Engel abgeleitet ist, bedeuten ja „Bote“. Ein Engel ist ein Bote Gottes. Eine Botschaft Gottes. Man könnte auch sagen: Eine Erfahrung, die Gottes Nähe deutlich macht.
Heißt das: Auch Menschen können Engel sein?
Auf jeden Fall. Ich kann in der Begegnung mit einem Menschen neu verstehen, dass ich geliebt bin und dass sich jemand liebevoll um mich kümmert.
Deshalb ist der „Sei-ein-Engel-Tag“ für mich absolut passend. Wenn jemand liebevoll handelt, dann hat er etwas von dem verstanden, was Jesus den Menschen mitgeben wollte. Und dann wird er selbst zu einem Botschafter der Liebe.
Denn, wie gesagt: „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein.“
