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Preis für Bürgermut
Filadendron/GettyImages

Preis für Bürgermut

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Heute Abend werden in Wiesbaden mehrere Preise für Zivilcourage verliehen. Unter anderem der „Preis für Bürgermut“. Der geht an Schahabedin Azodifar, einen Iraner, der seit 1983 in Deutschland lebt.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was hat denn der Mann so „Bürgermutiges“ gemacht?

Er hat im Juni 2017 einer Frau geholfen, die in Wiesbaden von einem psychisch kranken Mann mit einem Messer attackiert wurde. Der Täter hatte tatsächlich schon ein erstes Mal zugestoßen.

Schahabedin Azodifar sieht das, ruft die Polizei an und stellt sich dann einfach zwischen die Frau und den Täter. Er hat später gesagt: „Ich hatte nur diesen einen Gedanken: Die Frau muss in Sicherheit.“

Und offensichtlich hat er eine solche wilde Entschlossenheit ausgestrahlt, dass der Täter geflüchtet ist. Also: Tatsächlich echter Bürgermut! 

Woher kriegt jemand soviel Zivilcourage?

Na, als Pfarrer würde ich sofort sagen: Das hat was mit Glauben zu tun. Wer an nichts glaubt, außer an sich selbst, der wird sich im Zweifelsfall auch nicht in Gefahr bringen. Für Schahabedin Azodifar war aber offensichtlich die Sicherheit der Frau in diesem Moment wichtiger als die eigene.

Und ich glaube, darum geht es: Gibt es in meinem Leben etwas, das wichtiger ist als ich selbst? Werte, für die ich auch bereit bin, etwas zu riskieren? Vielleicht hat Jesus auch deshalb gesagt: „Wer groß sein will, der sollte etwas für andere tun!“

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