Osterglaube und Zweifel
Halleluja! Jesus lebt! So wurde bei uns im Gottesdienst laut und festlich gesungen. Das gehört für viele an Ostern einfach dazu. In einer größeren Schar überzeugter und begeisterter Christen fällt mir der Glaube leicht: Das Leben hat über den Tod gesiegt.
Aber wenn die festlichen Tage vorbei sind, ist das mit dem Glaube nicht mehr so einfach. Da kommen Zweifel: Kann man das einfach so glauben - Auferstehung nach dem Tod? Das hört sich doch merkwürdig an.
Mit solchen Zweifeln sind wir aber nicht allein. Die findet man auch in den Auferstehungsgeschichten in der Bibel. Da ist nichts zu hören von lautem und festlichem Jubel. Traurig und verzweifelt sind die Jünger nach dem Tod Jesu auseinandergegangen. Frauen, die am Grab Jesu waren, erzählen aufgeregt: „Das Grab ist leer!“ Das können sie erst mal nicht glauben. Die Worte, die Jesus vor seinem Tod gesprochen hat, die haben sie vergessen. Alle, die da genannt sind: Petrus, Maria von Magdala, Johannes, die Jünger die nach Emmaus gehen, Thomas der Zweifler, alle haben ihre Probleme mit der Botschaft: Jesus ist nicht tot, er lebt. Auch den engsten Freunde Jesu ist es ganz schwer gefallen, das zu glauben. Ich finde, da sind die Menschen, die direkte Augenzeugen der Ereignisse um Jesus waren, uns heutigen Menschen sehr nahe. Sie glauben nicht einfach so. Sie suchen Beweise, sie müssen ganz mühsam und allmählich überzeugt werden von dieser Botschaft: Jesus ist nicht tot, er ist auferstanden.
Doch dass auch heute noch Menschen an diese Botschaft glauben - das ist gerade diesen zweifelnden Freunden Jesu zu verdanken. Obwohl sie gezweifelt haben, obwohl ihnen der Glaube schwer gefallen ist – sie haben sich von Jesus überzeugen lassen. Und sie haben die Botschaft weitergesagt: Jesus lebt!
Diesen Freunden Jesu fühle ich mich nahe. Denn Fragen und Zweifel habe ich genauso wie sie damals. Und darum kann ich begeistert singen: Halleluja! Jesus ist auferstanden.
