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Heidi Benneckenstein
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Heidi Benneckenstein

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Bei Bärbel Schäfer lernen wir heute ab 10 Uhr eine hochinteressante Frau kennen: Heidi Benneckenstein, die in einer Neonazi-Familie aufwachsen musste. Mit zwanzig ist sie aus der Neonazi-Szene ausgestiegen. Jetzt ist sie 25 und hat ihre Geschichte aufgeschrieben. In dem Buch „Ein deutsches Mädchen“. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Hast Du als Pfarrer auch schon mit solchen Aussteigergeschichten zu tun gehabt?

Ja, habe ich. Und oft ist das ähnlich wie bei Heidi Benneckenstein. Menschen merken irgendwann, dass etwas mit ihren Lebensumständen einfach nicht stimmt. Dass sie so auf keinen Fall weitermachen wollen. Und dann ist es natürlich gut, wenn sie den Mut haben, mit jemandem darüber zu reden.

So ein Ausstieg ist ganz schön schwer …

Stimmt. Und das klappt auch nicht immer. Aber schon die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die eine völlige Neuorientierung erleben und noch mal von vorne beginnen. Damals nannte sich das Bekehrung, meint aber natürlich letztlich: einen kompletten Neuanfang. Und ich erlebe: Das geht heute genauso – und hat tatsächlich immer was mit Glauben zu tun.

Weil Menschen an sich glauben müssen?

Genau. Heidi Benneckenstein hat das mal sehr schön ausgedrückt. Sie sagt: „Je weniger man an sich selber glauben kann, desto anfälliger ist man für solche Ideologien“ – also für Faschismus oder anderes. Darum muss man lernen, an sich selbst zu glauben. Und dabei kann es einem sehr helfen, dass die Bibel sagt: „Gott glaubt an dich.“ Das ist dann oft schon der erste Schritt zu einer echten Veränderung …

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