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Gamescom 2017 in Köln
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Gamescom 2017 in Köln

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute hat in Köln wieder die Gamescom begonnen, das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele. Und wenn man sieht, welche Menschenmassen dahin strömen, um hingegeben in fremde Welten einzutauchen, fragt man sich ja schon: Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, das hat doch fast religiöse Dimensionen?

Auf jeden Fall. Ein Journalist hat sogar geschrieben: „Die Gamescom ist eine Religion im vollen Saft.“ Was ich total o.k. finde. Religion heißt ja erst mal nur: Ich versuche, die Welt zu deuten und zu erkennen, worin ihr Sinn besteht. Und was das angeht, sind viele Computerspiele ganz klar: Ich weiß, wer gut und wer böse ist, ich kenne meine Aufgabe, und es gibt eindeutige Regeln, an die ich mich halten sollte, wenn ich das Ganze erfolgreich zu Ende bringen will. Tja, und wenn ich nicht weiterkomme, dann kann ich auch mal einen heilenden Priester oder einen Magier um Hilfe bitten.

Findest Du denn solche Spiele als Pfarrer nicht zu aggressiv?

Also, nach meinem Geschmack wird mir tatsächlich in zu vielen Spielen zu viel geballert. Wenn das Ziel nur darin besteht, irgendjemanden zu vernichten, ist das nicht unbedingt produktiv. Gleichzeitig erlebe ich aber, dass es in immer mehr Games darum geht, die Aufgaben gemeinsam mit anderen zu bewältigen. Da entstehen dann echte Spielergemeinschaften. Und weil du mich als Pfarrer gefragt hast: In Amerika gibt es inzwischen eine Plattform, auf der engagierte Christinnen und Christen, die auch begeisterte Gamer sind, gemeinsam Spiele ausprobieren. Und die stellen vor allem eine witzige Frage: „Würde Jesus dieses Spiel auch spielen?“ Interessante Vorstellung. Finde ich: Jesus vor der Spielekonsole …

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