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Freude verschenken
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Freude verschenken

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain
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Kleine Dinge lösen Freude aus. Geschenke zum Beispiel. Ich freue mich gerade über ein altes, abgegriffenes Kinderbuch: "Zizou, die kleine Gazelle". Ich lese es eigentlich nicht mehr. Aber die Widmung da drin. Handschriftlich von meiner Mutter. Als sie das schrieb, war ich noch klein. Nun ist sie schon lange gestorben.

Das Kinderbuch würde ich nicht wegwerfen. Manchmal nehme ich es in die Hand und schaue mir die Handschrift meiner Mutter an. Wie sie meinen Namen geschrieben hat. Was für Schnörkel dabei sind. Kleine Dinge lösen Freude aus.

Mit Freude geben tut gut

Manchmal kann ich kleine Geschenke, eben Dinge, die mir lieb waren, nach einer Weile auch weitergeben. Wegschenken. Nicht gerade dieses eine Kinderbuch. Aber andere hübsche Kleinigkeiten.

Ich habe mich länger daran gefreut – und nun ist es gut. Soll sich jemand anders freuen. Ich löse mich gerne von Dingen. Ich möchte nicht zu viel besitzen. Mit Freude abzugeben, tut mir gut. Gut, so viel zu haben, dass ich etwas abgeben kann.

Etwas abgeben - ein wunderbares Lebensgefühl

Manchmal nehmen Besucher bei mir etwas in die Hand und sind erstaunt, wenn ich sage: "Nehmen Sie´s gerne mit! Ich würde mich freuen!" Ich bin nicht so der clevere Versteigerer im Internet oder der gute Verkäufer auf Flohmärkten. Die Freude, etwas abzugeben, ist gut. Sie fängt mit kleinen Dingen an. Ein wunderbares solides Lebensgefühl. Für mich sogar ansteckend.

An einigen Stellen der Bibel steht: "Freut euch!" (Lukas 10,20) Das meint das Lebensgefühl an sich: Freude empfinden, Freude fühlen und weiterschenken. Mir tut das gut: Kleine Dinge freudig zu betrachten und vielleicht eines Tages freudig weiterzugeben. Das ist ein kleiner Schritt zur Freude in allen Lebensbereichen.

 

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