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Fideralala
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Fideralala

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Das fand ich nun wirklich zu blöd. In einer Sammlung religiöser Spruchkarten stand auf einem roten Hintergrund fettgedruckt: Fideralala. Was soll denn das, habe ich mir überlegt. Fideralala – das kann doch alles heißen. Das ist alles oder nichts. Das ist oberflächlich, das ist …. Und dann hab ich gestutzt und gesehen: Da stand unten klein gedruckt noch eine Quellenangabe: Psalm 28, Vers 7.

Ich habe meine Bibel genommen und nachgesehen. Im Psalm 28 steht unter Vers 7: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild. Auf ihn traut mein Herz und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied.“

Ja dachte ich, genau das ist es, das finde ich in meinem Leben: Ich spüre ihn, diesen Gott. Ich erkenne sein Wirken in meinem Alltag und ich merke ganz oft: er gibt mir Kraft. Er ist bei mir in guten und in schlechten Tagen und auf meinen Gott vertraue ich. Ja, oft spüre ich seine Hilfe ganz konkret. In traurigen Tagen ist Gott mir Trost. Das merke ich beim Beten. Ich merke es noch mehr bei Menschen, die in diesen Zeiten nahe bei mir sind und mich trösten oder ganz einfach ein aufmunterndes Wort sagen. In der stillen Umarmung eines lieben Menschen spüre ich das besonders intensiv. Gott ist da ohne große Worte.

In den schönen Zeiten, die es zum Glück öfter gibt, ist mein Herz fröhlich. Wie im Psalm ist der Dank an Gott mit einem Lied mir sehr nahe. Ich singe oft und gerne. Besonders gerne singe ich mit anderen Menschen zusammen zum Beispiel in meinem Chor. Und seit ich diese Spruchkarte gesehen hab, gibt es für meinen Dank jetzt noch ein neues Wort, ich sage oder singe es immer mal wieder.  Es ist nicht das klassische „Amen“, sondern es ist ein fröhliches: Fideralala.

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