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Bei der Wahrheit bleiben
Pixabay/Gerd Altmann

Bei der Wahrheit bleiben

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Die Wahrheit hat es oft ganz schön schwer. Mir ist sie in letzter Zeit wichtiger geworden. Aus den Wahrheiten, die ich mitbekomme, puzzle ich mir ja mein Bild von der Welt zusammen. Darauf baut alles auf, was ich entscheide und worauf ich mich verlasse.

Pressefreiheit ist ein hohes Gut

Darum ist es so wichtig, dass Journalistinnen und Journalisten frei und unabhängig aus der ganzen Welt berichten können. So erfahren wir dann auch von unbequemen Wahrheiten, die sich oft viel langsamer verbreiten als die bequemen Unwahrheiten.

Mark Twain hat es schon gewußt

Mark Twain hat das schon gewusst, bevor es das Internet gab. Er sagt: „Eine Lüge ist schon dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“

Lügen im Netz können Spuren in den Köpfen hinterlassen

Im weltweiten Netz können Lügen - immer wieder unkritisch hingenommen und geteilt - schnell Spuren in den Köpfen hinterlassen, die man nur schwer wieder verwischen kann. Solche wie: Bei der Präsidentenwahl in den USA ist betrogen worden. Oder: Es gibt das Corona-Virus gar nicht und auch keinen menschengemachten Klimawandel.

Solche Unwahrheiten sind im ersten Moment bequem. Wer sie in die Welt setzt, weiß oft nur zu gut, was die Belogenen gern hören. Wer sie teilt, will sich nicht ändern.

Auch in der Weihnachtsgeschichte gibt es eine gezielte Lüge

Selbst in einer Weihnachtsgeschichte der Bibel gibt es eine gezielte Lüge. Der König Herodes hört von den weisen Sterndeutern: Es soll ein Kind geboren werden, das wird wie ein König angesehen. Herodes fürchtet um seine Macht und sagt zu den Sterndeutern: „Geht und sucht überall nach dem Kind! Wenn ihr es findet, dann will ich auch kommen und es anbeten.“ König Herodes setzt diese Lüge in die Welt. In Wahrheit will er das Kind aus dem Weg räumen. 

Ein Engel verhindert, dass die Lüge Schaden anrichten

In der Geschichte verhindert ein Engel Gottes, dass die Lüge des Herodes Schaden anrichtet. Das Christuskind bleibt am Leben, weil der Engel Gottes Joseph im Traum dazu bewegt, mit Maria und Jesus zu fliehen. Und die Sterndeuter leitet er auf einem anderen Weg wieder nach Hause. 

Wir müssen mit wachem Verstand bei der Wahrheit bleiben

Mir sagt diese wunderbare Geschichte: Wer mit Gott und seinen Engeln unterwegs ist, wird immer versuchen, Lügen und Leugnern nicht auf den Leim zu gehen. Manchmal bringt ein Traum auf den richtigen Weg. In anderen Fällen hilft der wache Verstand. Wir müssen selbst bei der Wahrheit bleiben, kritisch sein und nicht mitmachen, wenn die bequeme Unwahrheit die unbequeme Wahrheit verdrängen soll.

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