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Wer Gottvertrauen wagt, der gewinnt
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Wer Gottvertrauen wagt, der gewinnt

Ute Zöllner
Ein Beitrag von Ute Zöllner, Evangelische Pfarrerin i.R., Pastoralpsychologin, Kassel
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Maren hat Geld auf der hohen Kante. Eisern hat sie gespart. Jeden Monat einen festen Betrag auf die Seite gelegt. Das war anfangs ganz schön mühsam. Aber mit der Zeit wurde es immer einfacher.

Sie zieht mit ihrer Freundin Anne über die Königsstrasse. Sich machen sich einen schönen Nachmittag. „Schau mal hier, die rote Jacke“, sagt Anne. „Sehr schön, aber die brauche ich nicht“, meint Maren. „Auch, wenn rot meine Lieblingsfarbe ist. Ich habe doch schon eine. Außerdem wird die Qualität immer schlechter. Ich nehme die, die schon im Schrank hängt. “ „Verstehe ich nicht“, meint Anne „Shoppen macht doch Spaß. Ich liebe das. Ich mag mich einfach immer wieder anders.“ „Ja, aber Sparen macht auch Spaß“, gibt Maren kurz zurück. „Und dann, was willst du mit dem ganzen Batzen machen?“ Anne stichelt  weiter. „ Vergraben, so wie früher? Habe ich schon von gehört.“

„Jetzt lass mal nach“, Maren packt ihre Freundin liebevoll am Oberarm und hakt sich ein. „Ich mag dich doch so, wie du bist. Einfach schön hier, mit dir hier in der Stadt. Ich habe Pläne.“ „Und die wären?“ Jetzt wird Anne ganz neugierig.

„Ich will aus meinen Talenten und dem Geld auf dem Konto was machen. Ich will selbständig sein, was wagen. Du weißt doch, wie gerne ich in Frankreich bin. Und da habe ich mir gedacht, ich mache das, was mir Freude macht, zu meinem Beruf.“

„Sag jetzt nicht, dass du in diesen Marktstand einsteigen willst, den mit den Kräutern und Oliven.“ „Genau so, richtig erfasst.“ Maren lässt Annes Arm los und fängt an zu reden. “Ich habe dir von diesem Traum schon oft erzählt. Nun will ich ihn umsetzen. Ich habe alles genau durchgerechnet. Natürlich habe ich mich auch beraten lassen. Naiv stolpere ich in diese Sache nicht hinein, keine Sorge. Das Risiko muss man schon einschätzen. Aber die trauen mir das alle zu!“

Mach was aus dem, was dir anvertraut ist. Vergrabe deine Talente nicht im Garten! Maren ist entschlossen, diese Worte in die Tat umzusetzen. Sie weiß, dass Gott auf ihrer Seite steht.

Sie bleibt jetzt einen Moment stehen. Nur ihrer Freundin Anne fällt auf, dass Maren dabei in den Himmel schaut. Im Gehen redet sie weiter: „Das klappt, ich schaffe das. Da bin ich mir ganz sicher. Das Risiko ist beherrschbar. Viel wichtiger ist doch, dass ich Vertrauen habe.“

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