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Hanau und die Folgen
Pixabay/Stephan Rusch

Hanau und die Folgen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Zum Jahrestag der rechtsextremistischen Anschläge in Hanau gab es am Freitag eine Gedenkfeier. Und dabei wurde immer wieder betont: „Die Opfer sind und werden niemals vergessen.“ Wir brauchen eine Gesellschaft, in der Rassismus keine Chance hat.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wie kann denn so was konkret aussehen?

Nelson Mandela, der südafrikanische Friedensnobelpreisträger hat mal gesagt: „Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt.“

Darum ist es so wichtig zu prüfen: Was macht Menschen zu Rassisten? Und was können wir dagegen tun? Zum Beispiel können wir alle darauf achten, wo und wie Menschen ausgegrenzt werden. Das fängt mit dem Denken „Wir hier und die da, die anderen“ an. Das führt schnell zu dem Mechanismus  „Du gehörst nicht zu uns, weil du was an dir hast, was mir nicht gefällt“.

Und da hilft es schon, sich öfter mit Menschen zu treffen, die nicht zum engen Freundeskreis gehören. Was nebenbei auch richtig spannend sein kann.

Würdest Du sagen, dass der christliche Glaube grundsätzlich antirassistisch ist?

Auf jeden Fall, denn Jesus hat sich ja radikal denen zugewandt, die von der Gesellschaft der damaligen Zeit ausgegrenzt wurden: den Aussätzigen, den Kollaborateuren, den Prostituierten … eigentlich allen, die von irgendjemandem verachtet wurden.

Weil er deutlich machen wollte: Jeder Mensch ist ein von Gott geliebtes Geschöpf. Ganz gleich, wo er herkommt, was er darstellt. Und diese Liebe ist – davon bin ich überzeugt – bis heute die stärkste Kraft, um Ausgrenzung zu überwinden.

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