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Der Eintracht-Kapitän Marco Russ und die Diagnose Tumor
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Der Eintracht-Kapitän Marco Russ und die Diagnose Tumor

Martin Vorländer
Ein Beitrag von Martin Vorländer, Evangelischer Pfarrer und Senderbeauftragter für den DLF, Frankfurt

Eigentlich will der Arzt nur die Blutwerte checken und findet etwas ganz Anderes: Krebs. Ein Tumor. Von einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr wie vorher. Diesen Schock hat der Eintracht-Kapitän Marco Russ in dieser Woche verkraften müssen. So erleben es viele, die die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit erhalten. Man fühlt sich wie im falschen Film. Das kann doch nicht wahr sein. Eben war alles noch ganz normal. Plötzlich steht alles in Frage: Was bricht da über mir herein? Wie kann ich weiter leben?

Die Angst kriecht in die Glieder. In der Nacht lässt sie einen nicht schlafen. Man starrt in die Dunkelheit wie in ein schwarzes Loch. Am Morgen schaut man im Spiegel, ob man die Krankheit schon sieht. Wie verkraftet man eine solche Diagnose? Marco Russ sagte gleich: Er ist einsatzbereit für die wichtige Partie gegen den 1. FC Nürnberg. Es kann helfen, erst einmal das weiter zu machen, was man auch sonst tut. Die Aufgabe, die man hat, oder die Routine im Alltag können helfen, wieder den Boden unter den Füßen zu spüren.

Zahlreiche Kollegen und Fans haben dem Fußballer Genesungswünsche geschickt. Ob es ganz viele Menschen sind oder nur wenige, die man bei einer schlimmen Diagnose ins Vertrauen zieht – es stärkt und tröstet, wenn ich weiß: Andere denken an mich und beten für mich.

Mir selbst hat Beten geholfen an den Tagen und in den Nächten, wenn mich die Angst fest im Griff hatte. Dann habe ich Gott beim Wort genommen: Gott, du versprichst, dass du bei mir bist, auch wenn ich durch finstere Täler hindurch muss. Das hier ist ein finsteres Tal. Also lass mich spüren, dass du an meiner Seite bist. Das vertreibt nicht jeden Schrecken. Aber es hilft, um der Angst und der Krankheit etwas entgegenzusetzen. Und es stärkt das Vertrauen: Ich bin nicht allein. Ich bin nicht verloren. Was auch immer passiert.

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