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Auf dem Weg zu deinem Freund soll kein Gras wachsen
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Auf dem Weg zu deinem Freund soll kein Gras wachsen

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Auf dem Weg zu deinem Freund soll kein Gras wachsen – so sagt es ein afrikanisches Sprichwort. Dazu habe ich ein Bild vor Augen. Vor kurzer Zeit waren meine Frau und ich in Österreich im Urlaub. Beim Blick aus unserem Hotelzimmer schauten wir auf einen Weg. Er war weiß mit einem Stich ins hellgelbe und schlängelte sich durch sattgrüne Wiesen. Er hatte zwei Spuren und in der Mitte einen grünen Streifen. Bei Sonnenschein leuchtete der Weg mitten in der schönen Landschaft.

Gehe den Weg zu deinem Freund oft, damit kein Unkraut darauf wächst

Wir sind diesen Weg oft gegangen. Es war ein schöner Weg. Erstaunlich war: Die beiden hellen Spuren des Weges waren fast frei von Unkraut – man konnte sehen: dieser Weg wird oft begangen.

Auf unterschiedlichen Wegen Kontakt halten

Was für ein wunderbares Bild für die Beziehungs-Wege zu Freunden! „Auf dem Weg zu deinem Freund soll kein Gras wachsen.“ Auch die Wege zu Freunden muss ich regelmäßig begehen: Besuche, Gespräche, Nachrichten tragen dazu bei, eine Freundschaft zu erhalten und zu pflegen. Am heutigen Totensonntag denke ich auch an verstorbene Freunde, Verwandte und mir nahestehende Personen. Zu ihnen gibt es andere Wege: Das Erinnern an gemeinsame Erlebnisse, ein Gang zum Friedhof, ein Gebet. Solche Rituale können helfen, auf den Wegen zu lieben Menschen kein Gras wachsen zu lassen.

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