Auch der PC braucht Liebe und Geduld
Das Büro unserer Gemeinde braucht einen neuen Computer. So weit, so gut. Ein freundlicher IT-Techniker richtet ihn ein. Geduldig. Manche Passwörter für Software sind mir entwischt. Sie müssten eigentlich in diesem einen Hängeordner sein. Sind sie aber nicht.
Der alte Computer, ein Hort alter Daten
Hätten wir im alten Computer eine bessere Ordnung, wäre der Techniker schon lange fertig. Ich koche Kaffee, bringe Wasser und unterhalte ihn ein bisschen. Ich fürchte, er könnte die Sache genervt hinwerfen. Im Bürocomputer haben wir jahrelang Daten angehäuft.
"Der alte Computer ist wie ein Aktenschrank, der lange nicht aufgeräumt wurde"
Während der Techniker installiert und löscht, räume ich unauffällig im Büro herum. Dann bin ich da, falls er eine Frage hat. Hat er: Ob das alte Programm von vor 20 Jahren noch wichtig ist. Wahrscheinlich hätten wir doch vor Jahren mehr löschen können. Der Techniker wundert sich über die Antiquitäten im Inneren des Computers. Der alte Computer ist wie ein Aktenschrank, der lange nicht aufgeräumt wurde.
Geduld ist eine Tugend
Aber der Techniker bleibt geduldig. Er macht mir keinen Vorwurf. Keine abschätzige Bemerkung. Er wird noch ein paar Mal wiederkommen müssen, es ist viel Arbeit. Seine sanfte, freundliche Geduld beeindruckt mich. Einmal bringt er sogar selbst was Leckeres zu trinken für uns mit. Obwohl ich doch der Gastgeber bin. Es ist, als ob er die Empfehlung der Bibel eins zu eins umsetzt. Sie heißt: „So zieht nun an (…) herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld“ (Kolosser 3.12).
Es ist angenehm, wenn jemand nicht an die Decke geht
Ich habe oft keine Geduld. Wenn’s niemand sieht, rolle auch schon mal mit den Augen. Oder atme genervt tief durch. Egal, um was es geht. Es ist angenehm, wenn jemand nicht an die Decke geht. Sanftmütig, geduldig ist. Es tut mir gut, keine Vorwürfe zu bekommen. Auch nach Stunden bleibt der Techniker locker und fröhlich. Das muss ich mir merken. Ich jedenfalls muss da an mir arbeiten.
