
Ökumene – ein Muss
Katholiken in Bad Orb müssen sich daran gewöhnen: Ihre vertraute Kirche St. Michael ist nun eine Boulderchurch. Wo früher gebetet wurde, wird heute geklettert. Im Fuldaer Ostend wird St. Elisabeth aufgegeben. Auch hier wird das katholische Kirchengebäude umgewidmet. Wird zur Mensa der Grundschule von nebenan. Den Kirchen geht das Geld aus. Gebäude müssen aufgegeben werden. Das gilt für die evangelische Kirche ebenso.
Heute ist Fulda nicht mehr erzkatholisch
Ich lebe im ‚schwarzen Fulda‘. Wie es manchmal bis heute heißt. Will sagen: Fulda - erzkatholisch. Weit gefehlt. Heute sind in der Stadt Fulda noch etwa 25 % der Einwohner katholisch. 22 % evangelisch. Zusammen bilden die beiden großen Kirchen zahlenmäßig nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung. Ökumene ist die Aufgabe und Herausforderung.
Evangelisch – katholisch: Ja. Aber wir müssen auf das Gemeinsame sehen. Weniger auf die Unterschiede. Und zusammenwachsen. Ökumenisch glauben, denken, leben.
Der 1. Generalsekretär des Ökumenischen Rates
Einer der das getan hat, war Willem Visser’t Hooft. Heute vor 40 Jahren starb der niederländische Theologe. Er war der 1. Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen. Gegründet 1948. Die Katholiken sind nicht Mitglied. Arbeiten aber an einzelnen Programmen mit.
‚Ökumene‘ war vor vielen Jahren kaum lebbar. Meine Patentante war evangelisch. Die Liebe ihres Lebens katholisch. Die Hochzeit fand nicht statt, weil die jeweiligen Familien auf einer evangelischen bzw. einer katholischen Trauung bestanden.
Gemeinsam Glauben leben und Kirche gestalten
Gott sei Dank sind wir heute weiter. Und wir werden noch viel enger zusammenrücken müssen. Gemeinsam Glauben leben und Kirche gestalten. Nicht nur wegen des Geldes. Wegen der Glaubwürdigkeit. Denn Jesus bittet und betet: „Auf dass sie alle eins seien“ (Johannes 17,21).