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Wirksam in Umbruchszeiten
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Wirksam in Umbruchszeiten

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Manchmal fällt mein Blick wie von selbst auf ein Buch in meinem Regal. In roten Buchstaben steht auf seinem Rücken: „30. April 1945“. Und jedes Jahr um diese Zeit nehme ich es in die Hand. Ich blättere darin und lese ein paar Zeilen. Der Buchrücken gehört einem Buch von Alexander Kluge. Der 30. April vor nun achtzig Jahren ist der Tag, an dem Hitler sich erschossen hat. Ein großer Umbruch stand bevor. Und der Autor macht damit etwas Ungewöhnliches: Er schaut, was die Leute an diesem Tag so gemacht haben. Anhand von Briefen oder Tagebüchern oder auch Zeitungsberichten.

Die meisten haben einfach weiter gemacht

Und das Erstaunliche ist: Die meisten haben eigentlich genau das gemacht, was sie auch vorher gemacht haben: Das sinnlose Morden ging weiter. Gleichzeitig haben andere darauf gewartet, von ihren Liebsten an der Front zu hören, haben sich in Luftschutzkellern vor Bomben in Sicherheit gebracht.

Auch momentan erleben wir Umbrüche

Die Umbrüche, die wir gerade erleben, sind gottseidank nicht ganz so tiefgreifend. Aber sie sind nicht ohne. Was passiert mit meinem Arbeitsplatz? Ist mein Erspartes noch sicher? Steht bald die nächste Naturkatastrophe vor der Tür? Doch auch ich mache im Wesentlichen, was ich immer gemacht habe. Denn solange ich etwas tun kann, bewirke ich immerhin etwas.

Wie kann ich kreativ mit solchen Situationen umgehen?

Aber ich möchte auch zeigen, dass ich verstanden habe: Etwas ist in Bewegung. Ich will solidarisch sein mit denen, die dieser Umbruch existentiell trifft. Die von heute auf Morgen ihren Arbeitsplatz verlieren, die ihren Betrieb nicht halten können, weil Aufträge wegfallen. Ich will mein Wissen teilen: Wie kann man in schwierigen Zeiten widerstandsfähiger werden? Wie kann ich kreativ mit dieser Situation umgehen? Damit kann ich helfen und unterstützen. In solchen Zeiten, in denen sich vieles verändert, kann ich eben doch auch noch etwas anderes tun als nur das, was ich immer getan habe.

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