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Geh vorwärts, beim Pflügen und im Leben
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Geh vorwärts, beim Pflügen und im Leben

Dr. Ulf Häbel
Ein Beitrag von Dr. Ulf Häbel, Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen
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Wenn du vorwärts gehen willst, guck vor dich, sagen Eltern einem Kind, das Laufen lernt. Dann siehst Du die Hindernisse und kannst sie überwinden. Auf drastische Weise sagt das ein Satz der Bibel, der diesen Sonntag in vielen evangelischen Kirchen zu hören ist: Wer die Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes (Lukas 9, 62).

Flüchtlingskind im Lahn-Dill-Kreis

Mich hat das an meine Kindheit in Ewersbach im Lahn-Dill-Kreis erinnert. Wir waren dort als Flüchtlinge gelandet. Meine Mutter hielt mich dazu an, zu den Nachbarn zu gehen und zu helfen, so gut ich das als Kind konnte. Die Nachbarn betrieben eine mühselige Nebenerwerbslandwirtschaft, zwei Kühe, eine Ziege, ein Schwein, ein paar Hühner und viel Arbeit. „Geh hin“, sagte meine Mutter, „hilf so gut du kannst, so kommst du unter Menschen, die hier daheim sind. Da kannst du vieles lernen und kriegst auch was zu essen.“

Pflügen gelernt mit zwei Kühen

Stimmt: Ich habe bei den Nachbarn vieles gelernt, zum Beispiel: Wer die Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der taugt dafür nicht. Zwei Kühe zogen den Pflug, den man mit den Händen führen muss, damit er die Spur hält. Zurückschauen, ob die Furche gerade ist, geht nicht. Der Bauer hat mir gesagt: „Du musst nach vorne sehen.“

Mit dem Ziel vor Augen los gehen

Zielorientierung ist wichtig. Das gilt auch sonst im Leben. Du musst im Blick haben wohin du willst; du musst das Ziel anvisieren, das du erreichen willst. Die ständige Analyse des Vergangenen, die Besserwisserei im Nachhinein hilft nicht. Wenn du dein Ziel vor Augen hast und kennst, dann geh los. Wenn dir klar ist was du willst, dann tu es mit aller Energie. Beim Pflügen und im Leben.

 

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