Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Kreuz tragen
Pixabay/Prabowo Shakti

Kreuz tragen

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
Beitrag anhören:

Heute trauen wir uns was! Mit einem Kreuz machen wir uns auf den Weg durch unsere Stadt. Menschen aus allen christlichen Gemeinden in Homberg gehen von einer Kirche zur anderen. Ein großes Holzkreuz haben wir dabei, wir tragen es abwechselnd. Ökumenischer Kreuzweg heißt die Aktion.

Ein ökumenischer Kreuzweg

Eine Woche vor dem Osterfest denken wir an Jesus. Wir erinnern uns an sein Leiden und sein Sterben. Und wir denken an das Leiden anderer Menschen bei uns und in der Welt.

Es geht um Einsamkeit, Gewalt und Schmerz, um Ohnmacht und Sterben

An den einzelnen Stationen werden Texte aus der Bibel und Klagetexte von heute gelesen. Es geht um Einsamkeit, Gewalt und Schmerz, es geht um Ohnmacht und Sterben. Das ist schwere Kost. Aber diese Erfahrungen gehören zum Leben dazu. Und in der Passionszeit, in der Zeit vor Ostern, haben diese Erfahrungen in der Kirche ihren Platz.

Sich dem Leiden Jesu und dem Leid im eigenen Leben stellen

Also fragen und klagen wir, wir hören vom Leiden Jesu und stellen uns dem Leid im eigenen Leben und im Leben anderer. Dabei geht es nicht darum, schnelle Antworten zu finden. Es geht eher darum, gemeinsam Schweres auszuhalten und zu tragen.

Miteinander sind die Themen wie Einsamkeit, Verrat und Tod besser auszuhalten. Auch die Frage nach dem Warum. Wir hören einander zu, wir singen und beten. Die Gemeinschaft tut mir gut und sie macht mich stark. Sonst würde ich mich das nicht trauen.

Ein Hoffnungspflänzchen als Zeichen

Letztes Jahr haben wir zum Schluss des Kreuzweges vor der katholischen Kirche kleine Samenkörner in Blumentöpfe gepflanzt. Wir haben sie mit nach Hause genommen und bei mir ist daraus ein Hoffnungspflänzchen gewachsen, ein Zeichen der Hoffnung, dass Gott da ist und dass er hilft gerade in schweren Zeiten des Lebens.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren