
Visionen mit und ohne Arzt
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ So soll es Helmut Schmidt vor einigen Jahrzehnten gesagt haben. Diese harsche Äußerung hat den Siegeszug von Visionen allerdings nicht aufgehalten. Ganz im Gegenteil.
Ein Vision-Board für unsrer Ziele
Visionen zu finden wird auf persönlicher Ebene, aber auch in der Wirtschaft angeregt. Eigene Visionen und Ziele werden definiert und durch Bilder anschaulich gemacht. Daraus wird ein Gesamtbild gestaltet: Ein sogenanntes Vision-Board. Aufgehängt oder geschickt platziert rückt es die eigenen Visionen und Ziele immer wieder in den Blick. Auch bei Umgestaltungsprozessen in Betrieben oder Gemeinden wird an einer gemeinsamen Vision gearbeitet. Wo soll es hingehen? Welche Zukunft streben wir an?
In allen Religionen gibt es das Phänomen
Vision ist ursprünglich ein religiöser Begriff. In allen Religionen gibt es das Phänomen: Die göttliche Macht lässt etwas aufscheinen oder sehen. Weil das meist einzelnen Personen widerfährt, ist jede Vision zweifelhaft oder wird für ein Halluzination gehalten. Daher kommt wohl auch der Tipp, besser zum Arzt zu gehen…
Auch der Traum vom Frieden ist eine Vision
Zugleich gibt es kaum etwas wirkmächtigeres als eine gemeinsame Vision. Dazu gehört Jesu Vision von einem Gottesreich, in dem alle gleichwertig sind. Auch der Traum vom Frieden ist eine Vision, die viele vereint. Gerade im Moment scheint mir diese Vision wichtiger denn je.
Visionen müssen geteilt werden
Was heißt das? Visionen müssen geteilt werden. Wir müssen von der guten Zukunft erzählen. Sie aufscheinen lassen. Als ich klein war, klebten auf vielen Autos blauweiße Sticker mit Friedenstauben. Die Vision vom Frieden in einem Symbol. Mutmacher im Alltag. Eine Anregung sich für das einzusetzen, was wichtig ist. Ich denke, wir müssen nicht zum Arzt, sondern unsere positiven Visionen leuchten lassen.