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Leni, du fehlst
Bild: Alexa/Pixabay

Leni, du fehlst

Ayleen Nüchter
Ein Beitrag von Ayleen Nüchter, Katholische Gemeindereferentin im Pastoralverbund St. Benedikt Hünfelder Land
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Mit 15 Jahren hatte ich keinen größeren Wunsch, als einen eigenen Hund zu bekommen. Ein weißer Zwergpudel sollte es sein, von einem Züchter, gechipt und mit Papieren. Die Suche nach solch einem besonderen Tier war gar nicht leicht, aber schließlich wurden wir im Jahr 2012 fündig und verliebten uns kurzerhand in unsere Pudeldame Leni. Über 200 Kilometer fuhren wir, um sie abzuholen und seitdem verging kein Tag ohne sie in unserem Zuhause.

Wunderbare Momente, die uns niemand nimmt

Und leider mussten wir auch jetzt einen sehr schweren Gang miteinander gehen: Anfang des Jahres hieß es nun nach fast 14 Jahren Abschied nehmen. Obwohl ich beruflich im Beerdigungsdienst eingesetzt bin, macht mir der Tod unseres Familienhundes mehr aus, als ich es vermutet hatte. Nicht mehr begrüßt zu werden, der leere Platz, wo sonst das Hundekörbchen stand.

Alles im Leben hat seine Zeit

In einem Buch des Alten Testaments namens Kohelet ist die Rede von den unterschiedlichen Zeiten. Gott ist Herr über die Zeit und wir sind berufen, uns in diese Zeiten einzufinden und darauf zu schauen, welche Zeit Gott für uns vorgesehen hat. Wir als Christen dürfen gewiss sein, dass es ein Wiedersehen bei Gott gibt. Das gilt für unser menschliches Leben. Und ich hoffe ein Stück weit, dass es auch für alle Lebewesen auf der Welt gilt.

Die Kraft ihrer bedingungslosen Liebe

Denke ich an Leni, dann denke ich auch immer an diese besondere, eine Eigenschaft von ihr, die ich auch gerne in mein eigenes Leben übertragen würde. Leni hat bedingungslos geliebt. Auch wenn man sich an einem Tag mal etwas weniger mit ihr beschäftigte, sie gab einem immer das Gefühl, genug zu sein. Sie war nie sauer, nie eifersüchtig. Mit einem Lächeln und einem demütigen Blick kann ich über die Zeit, die uns mit unserem treuen Hund Leni geschenkt wurde, sagen, dass diese 14 Jahre ein Geschenk Gottes waren. Ich bin sicher, er stellt uns so manchen treuen Begleiter an die Seite - ob Zweibeiner oder Vierbeiner - um das Leben nach seinem Willen zu leben.

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