
Blasiussegen
Diese Woche bin ich wieder in einem Seniorenzentrum. Wir feiern zusammen Gottesdienst und in dieser Woche ist es anders als sonst. Denn gestern, am Sonntag, war noch einmal ein weihnachtliches Fest: Darstellung des Herrn: Der kleine Jesus wird vierzig Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern in den Tempel nach Jerusalem gebracht und dort als Erstgeborener seiner Familie Gott geweiht. Im Tempel erkennen zwei alte, fromme Menschen: Dieses kleine Kind ist etwas Besonderes. Ein „Licht für die Völker“, nennen sie ihn. Darum gibt es rund um dieses Fest viele Lichtbräuche, zum Beispiel eine Segnung der Kerzen und Lichterprozessionen Früher hieß dieses Fest „Mariä Lichtmess“.
Leuchtende Augen beim Segen mit den gekreuzten Kerzen
Einen alten Brauch zu diesem Fest werde ich mit den alten Menschen feiern. Der hängt mit dem Heiligen Bischof zusammen, dessen Namenstag in der Kirche heute gefeiert wird, Bischof Blasius. Nach der Legende soll dieser Bischof einem Jungen das Leben gerettet haben. Er drohte zu ersticken. Aber Blasius hat ihm geholfen. Darum wird an seinem Fest ein Lichtersegen gespendet. Mit zwei gekreuzten Kerzen bete ich zusammen mit dem Menschen, der gesegnet werden möchte: „Der Herr behüte dein Leben. Durch die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor allen Krankheiten des Leibes und der Seele im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“ Und ich bin immer wieder sehr berührt, wie wichtig vielen Gottesdienstbesuchern dieser Segen ist und wie ihre Augen leuchten, wenn wir zusammen beten, zwischen uns die gekreuzten Kerzen.