
Gaben entdecken
Er sitzt einfach nur da und macht… eigentlich nichts. Er beobachtet nur die Menschen, die hier vorbeikommen. Seine Freunde haben sich dazugesetzt. Sie werden langsam unruhig.
Jesus sitzt nur da und beobachtet
Sonst ist er eher aktiv. Ein blendender Erzähler, einer, der den Leuten wirklich etwas zu sagen hat. Aber jetzt? Jetzt sitzt Jesus nur da und beobachtet.
Ein reicher Typ wirft viel in die Spendenbox
Zum Beispiel den reichen Typen da, der gerade vorbeikommt. Schick angezogen ist der. Alles vom Feinsten. Auch die Geldbörse, die er jetzt rausholt. Direkt da vorne bei der Spendenbox. Und was der reiche Mann da an Geld reinwirft – beachtlich! Richtig lässig, fast schon beiläufig tut er das. Er wirft seinem stummen Beobachter noch einen überlegenen Blick zu und weg ist er.
Der Beobachter blickt ihm gleichmütig hinterher. Die Freunde sind beeindruckt. Jesus wohl eher nicht.
Eine arme Witwe spendet eine Münze
Jesus hat seinen Blick schon auf jemand anderen geworfen. Eine eher unscheinbare Frau. Ärmlich sieht die aus. Ist sie auch. Einer der Umstehenden weiß: Das ist eine Witwe. Die hat es nicht leicht im Leben.
Eher verstohlen geht die Frau zu der Spendenbox. Überlegt kurz. Dann wirft sie eine kleine Münze ein. Den Beobachter mit seinen Freunden hat sie gar nicht bemerkt.
Jesus ist von dieser Herzensspende begeistert
Aber er sie. Und wie! Ganz begeistert springt er auf und ruft: „Was für eine tolle Frau! Wie wertvoll, was sie gespendet hat! Der Reiche hat einen kleinen Teil von seinem Überfluss gegeben, aber bei ihr kam es von Herzen.“
Es kommt nicht auf die Größe der Gabe an
Diese Geschichte von Jesus und der armen Witwe (Markus 12, 38ff) erinnert mich zum einen daran, wie wichtig es ist erst ruhig zu beobachten und sich dann eine Meinung zu bilden. Zum anderen erzählt sie anschaulich: Es kommt nicht auf die Größe der Gabe an. Kleine Gaben, mit ganzem Herzen gegeben, haben einen großen Wert - bei Gott und den Menschen.