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Drei Generationen: ein tolles Team
Bild: fotostorm_GettyImages

Drei Generationen: ein tolles Team

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Vor kurzem war ich bei einer lieben Freundin zum Kaffee eingeladen. Zu Besuch war auch ihr Enkel, der kleine Sohn ihrer Tochter. Und wir hatten wirklich eine schöne Zeit: Meine Freundin und ich haben gemeinsam mit ihm auf dem Teppich gesessen und mit Bauklötzen gebaut und vorgelesen. Und es war so entspannt, wie es nur selten mit unseren eigenen Kindern war.

Nichts Wichtigeres, als Spaß miteinander zu haben

Der Unterschied? Wir hatten keinerlei Termine. Ihre Tochter hatte das Abendessen schon mitgebracht. Nichts Wichtigeres hat es an diesem Nachmittag gegeben, als Spaß miteinander zu haben. Sich aneinander zu freuen.

Der Kleine hat laut losgebrüllt, aber wir sind ruhig geblieben

Am Ende ist der Kleine aber sehr müde geworden, wollte Essen und war sauer, dass er einen Löffel benutzen sollte, den er nicht kennt. Er hat laut losgebrüllt. Aber wir sind ruhig geblieben. Meine Freundin hat gesagt: „Ich bin vorgewarnt worden. Irgendwas würde ihm nicht passen. Aber meine Tochter hat mir genau gesagt, was ich tun soll. Weißt du, das Schöne ist: Ich mache einfach das, was meine Tochter mir gesagt hat. Sie hat die Verantwortung, und das ist gut so.“

Zeit lassen. Gelassen bleiben. Geduld haben.

Ich hab sie gefragt: „Warum konnten wir damals, als unsere Kinder so klein waren, nicht so entspannt sein?“ Sie meinte: „Zwischen Job und Kita und dem Druck, pünktlich zu sein, war es damals nicht einfach. Und heute ist es das ja auch nicht für die Eltern. Eigentlich wissen wir, was nötig ist: Zeit lassen. Gelassen bleiben. Geduld haben. Aber nach einem Arbeitstag ist das schwer.“

Die Anstrengung der Kindererziehung auf mehrere Schultern verteilen

Ich glaube: Deshalb wäre es heute wichtiger denn je, wieder mit mehreren Generationen zusammen zu leben. Und die Anstrengung der Kindererziehung auf mehr Schultern zu verteilen. Es müssen gar nicht unbedingt die „echten“ Großeltern sein. Eine „Leih-Oma“ aus der Nachbarschaft oder eine Wahlpatentante können das genauso gut, wenn sie Herzenswärme, Gelassenheit und Liebe zu Kindern mitbringen. Denn Gelassenheit ist wichtig für Kinder, um Vertrauen in sich selbst zu entwickeln. Und die braucht Zeit und Vertrauen in Gottes Wirken. Davon haben Ältere mit etwas Abstand einfach oft mehr. Ich glaube: Alle drei Generationen zusammen können ein gutes Team sein.

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