Ungewöhnlicher Zufall - oder Wirken Gottes?
Neulich habe ich Paul wieder gesehen. Paul ist der Sohn einer guten Freundin. Er ist inzwischen ein junger Mann in seinen Zwanzigern. Und immer wieder erzähle ich mir selbst die Geschichte von Pauls Entstehung. Paul ist ein Geschenk für die Welt. Einer der Guten, der vielen hilft. Immer da ist. Und man könnte meinen, der liebe Gott wollte genau ihn genau so haben.
Paul verdankt seine Eltern einem Zufall
Ich erkenne in Paul viel von seiner Mutter wieder. Aber auch eine sanfte Durchsetzungsfähigkeit, die er sicher von seinem Vater übernommen hat. Aber damit Paul diese Eltern bekommen konnte, waren sehr viele Zufälle am Werk. Das ist ja wohl bei vielen Menschen so.
Ein kleiner Aufzieh-Affe wählte Partner und Partnerin aus
Pauls Eltern haben sich bei einem Workshop in der Kirche kennen gelernt. Es waren vierzig Leute im Raum. Die meisten haben sich gar nicht gekannt. Nur ganz wenige von ihnen waren zu zweit mit einem Freund oder einer Freundin da. Schließlich sollten Kleingruppen gebildet werden. Und die Leiterin hatte sich etwas ganz besonders Lustiges ausgedacht. Ein kleiner Affe auf Rädern, den man aufziehen kann, sollte losgeschickt werden, quer durch den Raum zu rollen. Der Mensch, bei dem er landete, sollte der Partner oder die Partnerin sein.
Die beiden „Auserwählten“ haben später geheiratet
Gleich beim ersten Mal hatte der Aufziehaffe aber keine große Lust. Er drehte sich zur Seite und landete direkt bei dem Sitznachbarn. Unsere Leiterin sagte: „Tja, so einfach spricht Gott.“ Die beiden auf diese Art verknüpften Partner haben später geheiratet und einen Sohn bekommen. Das ist Paul.
So einfach wirkt Gott – wenn ich aufmerksam bin
Mir ist die Geschichte deshalb so gut in Erinnerung, weil ich damals gedacht habe: „Was für ein Blödsinn. Das war doch reiner Zufall.“ Nur wegen der Bemerkung: „So einfach wirkt Gott“, ist es mir in Erinnerung geblieben. Und wenn ich nun Paul sehe, denke ich. Ja, es könnte was dran sein: So einfach wirkt Gott. Nicht immer. Aber häufig. Es liegt auch an mir, ob ich mein Augenmerk darauf richte.
