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Die hilfsbereite Klara
GettyImages/Martin Prescott

Die hilfsbereite Klara

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Sie wohnt im fünften Stock. Klara mag die Menschen in der Nachbarschaft. Leicht ist es nicht mit vielen Nachbarn. Mal ist es laut, mal gibt es Ärger. Sauber ist der Hausflur selten. Egal, sagt Klara. Ich bin nicht alleine. Ich kann um Rat fragen oder werde gebraucht. Klara sagt selten Nein, wenn sie gefragt wird. Dann leert sie für andere den Briefkasten, gießt Blumen oder passt auf den Kleinen auf, wenn die Mutter zum Arbeitsamt muss. Klara ist beschäftigt, manchmal zu viel. Aber Nein sagt sie trotzdem nicht. Sie will helfen.

Gebraucht werden ist schön

Sie will sich helfen. Ich tue das nicht für andere, sagt Klara. Ich tue das für mich. Gebraucht werden ist schön. Den anderen hilft es; mir tut es gut. Das spricht sich herum im Haus. Lange dauert es nie, bis sie gefragt wird: Könnten Sie mal auf meinen Jungen aufpassen, wenn ich zum Arzt muss? Oder: Könnten Sie mir etwas aus der Apotheke mitbringen? Könnten Sie den Brief für mich einwerfen?

Klara hilft gerne - es hält sie lebendig

Zu leben ist schwierig, unübersichtlich. Menschen kommen schnell in Not, wenn es mal nicht läuft wie geplant. Sie brauchen mehr Hilfe von Fremden, weil kaum Bekannte in der Nähe sind. Klara sagt Ja. Sie braucht das. Es hält sie lebendig. Sie bleibt auf den Beinen, hat Aufgaben und Pflichten. Wenn andere es weniger schwer haben, wird auch mir leichter ums Herz, sagt Klara. Darum geht es doch. Dass das Herz leichter wird. Und wir Gott besser fühlen.

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