Was bleibt
Ein Mann kommt nach Hause. Im Flur schaut er auf die alte Treppe aus Holz. Und erinnert sich, wie sein Vater damals die Treppe gebaut hat. Liebevoll. Alle Stufen, den Handlauf, die Pfosten im Geländer. Der Mann sieht seinen Vater bei der Arbeit und sieht sich selber als das Kind, das seinem Vater hilft.
Was bleibt von mir?
Emil, sagt der Vater, bring‘ mir mal das Holz. Der Mann erinnert sich, wie er als Kind dem Vater ein Stück Holz bringt. Die Erinnerung überwältigt ihn. Im Film sieht man die Tränen des Mannes, der auf die Holztreppe schaut und an seinen Vater denkt. Der hatte seinen Sohn lieb und bat den Kleinen, ihm beim Verschönern der Treppe zu helfen. Zum Schluss des Films erscheint noch eine Schrift. Sie fragt: Und was bleibt von dir?
Kleine Liebe bleibt
Eine gute Frage. Was bleibt von mir? Von Ihnen? Was bleibt von den Mühen, Freuden und Sorgen eines Lebens? Etwas Wertvolles bleibt: die Liebe, die wir gegeben haben. Das Ernstnehmen der Kinder, der alten Eltern, der Freunde - oder ganz Fremder. Die Zeit, die wir für andere hatten, manchmal opferten. Gerne erinnern sich Menschen an Liebe, die sie bekamen, als es dunkel war in ihnen. Wie einer mich am Arm nahm, mir Ruhe schenkte. Oder zuckersüße Torte brachte, als ich krank im Bett lag. Mich damals nicht verurteilt hat für einen Fehler. So kleine Liebe eben. Die bleibt. Nicht nur im Gedächtnis, auch im Himmel. Der Himmel ist aus Liebe gemacht.
