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Es wird wieder Kirschen geben!
Pixabay/Angela

Es wird wieder Kirschen geben!

Maike Westhelle
Ein Beitrag von Maike Westhelle, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Die Mufflons mag ich am liebsten. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Reh und Ziege und springen auch an frostigen Tagen munter über Stock und Stein. Wenn man laut genug mit dem Futter raschelt, kommen sie schnell den Hügel hinunter und fressen einem aus der Hand. Die Mufflons im Tierpark Sababurg haben kein schlechtes Leben. Und im Winter haben sie auch meistens ihre Ruhe. Besucherinnen sind nur von 10-16 Uhr wegen der frühen Dunkelheit zugelassen.

Die Tiere im Tierpark kommen mit dem Winter viel besser klar als ich. Sie schlafen eben mehr, wenn es dunkel ist und mit dem Winterfell sind sie auch an die Temperaturen angepasst. Mich beruhigt es, dort spazieren zu gehen. Ich schaue, ob ich die weißen Hirsche auch in der Schneelandschaft entdecke. Oder ich schaue den Rentieren zu, die sich im Winter rundum wohl fühlen. Das macht mir Frostbeule klar: Es ist gut so, wie es ist. Der Wechsel der Jahreszeiten hat seine Gründe. Trotzdem freue ich mich mit jedem Sonnenstrahl und den länger werdenden Tagen auf den Frühling.

Deshalb beobachte ich im Januar ganz genau die Äste der Bäume und Sträucher. Da sind schon Knospen dran. Trotz eisiger Temperaturen. Die Schöpfung macht sich bereit für den Frühling. „Solange die Erde steht, sollen nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8, 22) Unabhängig von uns Menschen ist der Lauf der Erde, das ist das biblische Versprechen. Die Welt dreht sich weiter; es wird erst zartes, frisches Grün geben und dann die ganze Pracht der Farben. Für mich ist das Trost und Hoffnung zugleich.

Und wenn ich die Knospen am Baum der Nachbarn sehe, dann freue ich mich: Es wird wieder Kirschen geben!

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