Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Eine Prinzessin als Pfarrerin
Pixabay/jennijii

Eine Prinzessin als Pfarrerin

Maike Westhelle
Ein Beitrag von Maike Westhelle, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
Beitrag anhören:

Als Sophie 12 ist, ist sie sich sicher: „Ich will eine Prinzessin werden!“ Eigentlich sollte sie mit 12 dafür schon zu abgeklärt sein, aber Sophie hat einen guten Grund für ihren Wunsch. „Als Prinzessin kann ich ganz vielen Menschen helfen. Ich besuche verschiedene Vereine und auch Obdachlose und habe viel Geld, um damit Gutes zu tun. Außerdem freuen sich die Leute, wenn sie eine Prinzessin treffen.“

Prinzessin sein, um anderen zu helfen

So hatte ich das Prinzessin-Sein bis dahin gar nicht verstanden. Aber es leuchtet mir total ein! Im Laufe der nächsten Jahre muss Sophie leider feststellen: Das wird nichts mit dem Leben als Prinzessin. Sie verkehrt nicht in königlichen Kreisen. Aber Gutes tun, das möchte Sophie nach wie vor.

Bei Medizin ist die Zielgruppe ist zu klein

Deshalb beginnt sie nach dem Abi Medizin zu studieren. Als Ärztin Menschen zu helfen, das kann sie sich auch vorstellen. Aber während ihres Studiums merkt sie: „Mir ist die Zielgruppe zu klein. Ich habe dann nur mit den Menschen zu tun, die krank zu mir kommen.“

Als Theologin begegnet sie viel mehr Menschen

Inzwischen ist Sophie Mitte 20 und sitzt beim Kennenlerngespräch vor mir. Sie hat schließlich mit Medizin aufgehört und Theologie studiert. Denn in diesem Beruf begegnet sie alten und jungen, armen und reichen, kranken und gesunden Menschen. Ihnen will sie von Gott erzählen, Zuhören, dabei sein, wenn es schwer wird und auch den letzten Weg begleiten. Das ist zwar wenig Prinzessinnen-haft, aber Sophie strahlt, wenn sie von ihrem Berufswunsch berichtet.

Auch als Pfarrerin trägt man ein maßgeschneidertes Kleid

Von der Prinzessin zur Pfarrerin. Immerhin trägt man bei beiden Berufen ein maßgeschneidertes Kleid. Allerdings ist der schwarze Talar kaum glamourös. Auf den ersten Blick finde ich wirklich wenig Gemeinsamkeiten. Aber für Sophie ist die Motivation ganz klar: Anderen helfen. Am liebsten allen. Das ist ein hoher Anspruch – aber wenn ich Sophie so höre und sehe, dann bin ich überzeugt: Das gut wird!

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren