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Auf Wallfahrt: Morgen beginnt der Haddsch
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Auf Wallfahrt: Morgen beginnt der Haddsch

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Einmal im Leben sollte jeder Muslim nach Mekka reisen – zum Hadsch, so heißt die große, alljährliche Wallfahrt. Morgen ist es wieder so weit: Mehr als 1,5 Millionen Glaubende aus der ganzen Welt machen sich auf den Weg – darunter natürlich auch einige Hessinnen und Hessen.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du bist ja unser Glaubensfachmann. Was genau passiert denn bei der Hadsch?

Fabian Vogt: Das ist echt spannend: Die Wallfahrt nach Mekka gehört ja für viele Muslime zu den Höhepunkten ihres Lebens. Sie tragen beim Hadsch spezielle Kleider … und Männer dürfen sich als Ausdruck dieser besonderen Zeit während der Anreise weder rasieren, noch kämmen oder ihre Nägel schneiden. Vor allem aber besuchen die Pilger in Mekka verschiedene heilige Orte. An einer Station bitten sie Gott um Vergebung für alles, was sie falsch gemacht haben. An einer Station wird symbolisch der Teufel abgewehrt. Und dann wird das zentrale Heiligtum des Islams, die Kaaba, siebenmal umrundet. Die, die schon mal dabei waren, sagen: Das fühlt sich an wie eine innere Reinigung, ja, wie ein echter Neuanfang – und viele erzählen auch, dass sie dabei Gotteserfahrungen machen.

Moderator/in: Das heißt: Der Hadsch ist ein spirituelles Erlebnis?

Fabian Vogt: Genau. Und mich fasziniert: Offensichtlich gilt: Wenn man was Geistliches erleben will, muss man manchmal aus seinem Alltag ausbrechen. Wie es ja auch Hape Kerkeling passiert ist. Hape beschreibt in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“, dass er gar nicht sicher war, ob es Gott überhaupt gibt. Dann ist er auf dem Jakobsweg gepilgert und hatte tatsächlich eine persönliche Gottesbegegnung. Insofern wünsche ich allen, die sich auf den Weg machen, solche Erfahrungen.

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