
Mein Dialekt
Moderator/in: Hessen feiert seinen Dialekt. Judith Vonderau von der katholischen Kirche, du sagst: Richtig so - gerne mehr davon!
Autorin: Ja klar, und nicht nur alle Hessen dürfen das machen. Sondern überhaupt alle, egal, wo ihr herkommt. Sprache hat so viel mit Heimat zu tun und auch mit Identität. Meine Sprache hilft mir zu verstehen, wer ich bin, wo ich herkomme und wo ich hingehöre. Und das tut total gut, da einen Bezug zu haben, gerade in einer Welt, die immer globaler wird.
Moderator/in: Nicht jeder spricht mit starkem Dialekt. Manchmal hört man im ersten Moment gar nicht viel raus, aber du sagst: Darum geht’s auch gar nicht.
Autorin: Manchmal machen Kleinigkeiten schon viel aus. Und jeder hat ja in seiner Sprache eine leichte lokale Färbung. Ich fühle mich z. B. direkt zu Hause, wenn ich nur ein vertrautes Wort höre. Bei uns sagt man „Schnupp“ für Süßigkeiten oder „es schickt“, wenn es reicht. Jetzt wohne ich aber 50 km von meiner Heimat weg und hier kennt das keiner. Ich finde es total spannend, uns gegenseitig Wörter zu erklären und so über die Sprache Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen.