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Krieg und Frieden
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Krieg und Frieden

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:Am 8. Mai 1945 – heute vor 80 Jahren – kapituliert das damalige Deutsche Reich bedingungslos. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Ein Krieg, der mehr als 60 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Trotzdem war lange Zeit nicht klar, wie dieser Gedenktag in Deutschland begangen werden soll.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wie sind denn die Deutschen in diesen 80 Jahren mit dem 8. Mai umgegangen?

Fabian Vogt: Im Grunde gab‘s drei Phasen: In der ersten Phase wurde der 8. Mai ignoriert. Weil viele Deutsche das Gefühl hatten: „Das ist der Tag unserer Niederlage.“ Oder weil sie sich geschämt haben, wieviel Unheil von Deutschland ausgegangen ist.

In der zweiten Phase in den 80er Jahren entstand dann das Gefühl: Der 8. Mai ist vor allem ein Tag der Befreiung. Tausende wurden aus Konzentrationslagern befreit, aber die Deutschen wurden auch vom menschenverachtenden Regime der Nazis befreit.

Jetzt sind wir in der dritten Phase und fragen: Was können wir in Erinnerung an den 8. Mai tun, damit Faschismus und Diskriminierung die Menschheit nie wieder so erniedrigen?

Moderator/in:Und: Was können wir tun?

Fabian Vogt: Ich glaube: Jede und jeder kann an seiner Stelle ganz viel dafür tun, dass es weniger Hass und Gewalt gibt. Dass ein friedvolles Miteinander gefördert wird – und dass wir nicht Gegeneinander, sondern Miteinander arbeiten.

Mir hilft es übrigens auch, dafür zu beten. Zum Beispiel so: „Gott, bitte zeig mir, wie ich so leben kann, dass ich liebevoll handle und alles dafür tue, dass sich Menschenverachtung nie wieder durchsetzen kann.“

Jeden kleinen Schritt in diese Richtung können wir heute am 8. Mai feiern.

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