Die Dippemess fängt an
Moderator/in: Die Dippemess in Frankfurt hat eine stolze Tradition. Im 13. Jahrhundert wird sie zum ersten Mal erwähnt. Dippe sind Töpfe. Schon damals kamen zur „Topfmesse“ auch Gaukler, Akrobaten, Seiltänzer, Komödianten … und natürlich Schausteller. Morgen wird die Dippemess eröffnet und damit die Festsaison in Hessen.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Für die Schausteller gibt es ja in Hessen sogar eine eigene Pfarrerin. Richtig?
Fabian Vogt: Ja klar. So ein Volksfest, das ist ja wie eine kleine Stadt. Und viele der Schausteller sind monatelang im Jahr unterwegs. Oft als ganze Familien. Und für die gibt es dann natürlich auch Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Konfirmationsseminare … aber auch eigene Gottesdienste. Und die dann gerne an passenden Orten, zum Beispiel im Autoscooter. Oder unterm Riesenrad. Hat jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre.
Christine Beutler-Lotz, die hessische Schausteller-Seelsorgerin, ist ständig unterwegs, um auf Volksfesten, aber auch bei Zirkussen Menschen zu begleiten … und natürlich, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, was sie bewegt bei ihrer Arbeit und beim Leben rund um die Volksfeste.
Gibt’s denn in der Bibel besondere Ideen für Schausteller?
Und wie! Die frühen Israeliten, von denen in der Bibel erzählt wird, waren ja Nomaden. Die zogen auch das ganze Jahr von Ort zu Ort. Wie die Schausteller heute. Und für sie war es besonders wichtig, darauf zu vertrauen, dass Gott mit ihnen zieht. Dass Gott sie auf ihrem Weg begleitet. Zu wissen: Gott ist bei mir, ganz egal, wo ich bin. Dazu gibt es in der Bibel sogar eigene Segenssprüche. Einer, den ich sehr mag, heißt: „Gott wird dich auf deiner Reise behüten. Sein Engel möge mit dir sein!“ Gilt übrigens auch für alle, die ab morgen zur Dippemess fahren.
