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Weißer Sonntag
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Weißer Sonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Heute ist der Weiße Sonntag. Das ist nach katholischer Tradition der Tag, an dem auf der ganzen Welt Kinder zur Kommunion gehen – meist, wenn sie in der dritten Klasse sind, also mit 8 oder 9 Jahren.
Und viele der Kinder haben dabei bis heute ein weißes Gewand an. Darum heißt dieser Sonntag „Weißer Sonntag“.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was genau passiert denn bei der Erstkommunion?

Fabian Vogt: Na, für viele Kinder ist das wirklich ein wichtiges Ereignis. Sie haben sich ja in der Regel vorher im Kommunionsunterricht darauf vorbereitet. Sie wissen jetzt, was zum christlichen Glauben gehört. Und: was Kommunion, also das Abendmahl, bedeutet und warum es was Besonderes ist. Dass Jesus seinen Jüngern deutlich gemacht hat: Wenn ihr als Glaubende miteinander Brot und Wein teilt, dann bin ich bei euch. Mitten unter euch. Dann könnt ihr sicher sein: Gott ist da. Das empfinden viele als heiligen Moment.

Spannend finde ich: Natürlich ist Gott immer bei uns. Aber es tut gut, sich das hin und wieder so richtig bewusst zu machen. Und Rituale können dabei echt hilfreich sein: Für den einen ist es die Kommunion, für den nächsten ein Waldspaziergang und für wieder andere ein Gebet … oder wenn sie laut ein Lied singen.

Moderator/in: Das heißt: Bei der Kommunion feiere ich, dass Gott da ist?

Fabian Vogt: Genau. Und schon vor langer Zeit hat einer den schönen Satz geschrieben: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück. Denn ich vertraue auf ihn, die Quelle des Lebens.“ (Psalm 73,28) Runtergebrochen könnte ich auch sagen: Es geht darum, sich öfter mal bewusst zu machen: Was ist eigentlich die Quelle meines Lebens … was gibt mir Kraft … worauf vertraue ich? Und wenn ich das wie die Erstkommunionskinder erleben kann: super!

 

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