
Die Kunst des Prüfens: Lohnt sich!
Moderator/in:Heute haben wir wieder eine Runde „Hessen, dass …“ gespielt. Wir wollten Leute finden, die in irgendeiner Weise was mit Prüfen zu tun haben: Passend zum Abi, das in Hessen gerade geschrieben wird, sind das natürlich Lehrer, aber auch Wirtschaftsprüfer, Baustoffprüfer, Betriebsprüfer, Leute vom Ordnungsamt … und was es da noch alles gibt. Die Welt ist ja voller Prüfer.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du bist ja Pfarrer, gibt’s bei dir auch was zu prüfen?
Fabian Vogt: Und wie! Als Reli-Lehrer in Klassenarbeiten – aber noch viel wichtiger: Wenn Leute mich um ein Seelsorgegespräch bitten, dann wünschen sie sich natürlich, dass ich ihre Lebenssituation, die sie belastet, richtig einschätze. Und womöglich auch einen Rat habe, wie sie die Sache in den Griff bekommen.
Ich würde sogar noch weitergehen: Eigentlich prüfen wir alle den ganzen Tag irgendwas. Wir machen uns Gedanken, ob diese oder jene Entscheidung richtig ist, ob wir für diesen oder jenen Anlass die richtigen Klamotten auswählen oder was wir heute zu Abend essen. Der Hirnforscher Ernst Pöppel ist überzeugt: Jeder Mensch trifft pro Tag rund 20.000 Entscheidungen.
Moderator/in:Und bei jeder Entscheidung prüft er, was richtig ist?
Fabian Vogt: In der Regel: ja. Wenn auch meist unbewusst. Die Kirchen geben ja jedem Jahr ein biblisches Motto. Und dieses Jahr passt das genau: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Lasst uns die Dinge bewusst prüfen. Zumindest bei wichtigen Fragen. Damit wir kluge Entscheidungen fällen.
Und dann ist natürlich die Frage: „Was sind eigentlich die Prüfkriterien?“ Für die Menschen der Bibel war klar: Das wichtigste Kriterium ist die Liebe. Wie handele ich liebevoll? Für andere – und auch mir gegenüber. In diesem Sinne: „Prüft alles und behaltet das Gute!“