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Palmsonntag

Palmsonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:  Heute ist Palmsonntag. Damit beginnt für Christen die Karwoche vor Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Erzähl uns doch mal, was an Palmsonntag genau passiert ist!


Fabian Vogt: Jesus zieht nach Jerusalem ein. Und was dabei passiert, ist erstaunlich: Er wird nämlich von den Menschen wie ein König bejubelt. Die Leute schwenken Palmzweige und legen sie vor ihm auf den Boden. Darum Palmsonntag.

Palmen waren in der Antike ein Symbol für einen Herrscher. Im Grund sagen die Leute also: „Willkommen, du neuer König.“ Und darin schwang mit: „Befreie uns von der römischen Besatzung.“ Deshalb rufen sie auch „Hosianna“, was so viel bedeutet wie: „Hilf uns!“ oder „Rette uns!“

Allerdings sorgt Jesus schon bei diesem Einzug für Irritationen. Er reitet nämlich nicht wie ein Herrscher auf einem Pferd in die Stadt, sondern auf einem Esel. Ziemlich skurril.

Moderator/in: Warum hat sich Jesus denn einen Esel ausgesucht?  

Jesus zeigt damit: Eure Erwartungen werde ich nicht erfüllen. Auch die Obrigkeiten dachten ja, Jesus wäre ein Aufrührer, einer, der König sein will. Doch Jesus sagt vor seiner Hinrichtung ganz klar: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Mit anderen Worten: Ich bin nicht hier, um die Welt zu verändern, sondern um die Menschen zu verändern. Und: Veränderte Menschen werden dann irgendwann auch die Welt verändern. Klar: Wenn immer mehr Leute erkennen, dass Gott sie liebt, dann wird die Welt insgesamt liebevoller. Man könnte sagen, Palmsonntag zeigt: Jesus will ein König der Herzen sein.

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