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Der neue Bundestag: auch eine Glaubenssache
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Der neue Bundestag: auch eine Glaubenssache

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute Vormittag um 11 Uhr ist der neue Bundestag zu seiner ersten, konstituierenden Sitzung zusammengekommen, 630 Abgeordnete – darunter 45 Hessinnen und Hessen.

Spannend ist auch: 230 Abgeordneten sind zum ersten Mal im Bundestag, was sich ja sicher ganz besonders anfühlt.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was würdest du denn als Pfarrer diesen Neulingen mit auf den Weg geben?

Es gibt eine Geschichte in der Bibel, die schön zeigt, was ich den Abgeordneten mitgeben würde: An einem Tag sind Tausende von Menschen gekommen, um Jesus zu erleben. Am Abend sagen seine Jünger dann: „Wow, so viele Leute. Nur: Langsam kriegen die Hunger. Schick sie weg, Jesus, die sollen sich was zu essen besorgen.“

Und Jesus antwortet: „Nö. Gebt ihr ihnen zu essen.“ Also im übertragenen Sinn: Kümmert ihr euch darum, dass es den Leuten gut geht. Das ist die Verantwortung eines Abgeordneten. Dafür zu sorgen, dass die Menschen hier gut leben.

Nur, die Jünger sagen: „Was, wir? Wir haben doch selbst nicht genug. Nur ein paar Brote und Fische.“ Aber Jesus bleibt dabei und sagt: „Dann nehmt eben das.“ Die Botschaft dieser Geschichte ist: Nutz das, was du hast. Und sorg dafür, dass andere satt werden!

Und wie geht die Geschichte aus?

Die Jünger sammeln alles ein, was da ist. Und dann hält Jesus die Sachen dem Himmel hin. Nach dem Motto: Wenn wir das geben, was wir haben, dann liegt da Gottes Segen drauf. Und tatsächlich: Alle werden satt. Wobei für mich das Wunder nicht darin liegt, dass das Essen vermehrt wird, sondern dass die Jünger Verantwortung übernehmen.

Sie erleben: Wir können die Welt besser machen. Ist auch eine gute Einstellung für den Bundestag.

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