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Rettungsmission: Rückkehr von der ISS
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Rettungsmission: Rückkehr von der ISS

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Was für eine verrückte Geschichte: Als die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore am 6. Juni des vergangenen Jahres auf der Internationalen Raumstation ISS ankommen, sollen sie nur eine Woche bleiben. Dann gibt‘s Probleme mit ihrer Raumkapsel – und inzwischen sind die beiden schon 9 Monate im Orbit. Wahnsinn!

Aber jetzt können sie zurückgeholt werden: Wenn alles klappt, startet morgen eine Kapsel, um die Astronauten wieder auf die Erde zu bringen. Endlich!

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du hast als Pfarrer oft mit Menschen in Krisensituationen zu tun. Was hilft, wenn einem so was passiert wie Suni und Barry?

Fabian Vogt: Erst mal: Das ist ja echt absurd. Du hast deine Zukunft geplant … und dann hängst du plötzlich ein dreiviertel Jahr in der Erd-Umlaufbahn fest. Wobei man sagen muss: Suni und Barry sind Profis, die waren schon mal auf der ISS und kannten die Risiken.

Aber die Frage ist wichtig: Was mache ich, wenn alles ganz anders kommt, als ich es mir gedacht habe? Wenn plötzlich ein geliebter Mensch stirbt, wenn mir gekündigt wird oder ich überraschend eine ernste OP vor mir habe.

Dann werde ich aus der Bahn geworfen und merke vor allem eines: Eine absolute Sicherheit, dass alles im Leben läuft, wie geplant, gibt es nicht. Und das sollte man sich bewusst machen.

Was sagst du denn jemandem, der so was erlebt?

Es lohnt es sich zu schauen: Was ist denn der Anker, der mich in solchen Stürmen des Lebens hält? Mein Lebens-Grund.

Für Christinnen und Christen ist das ihr Glauben. Und die Bibel ist voller Geschichten, in denen Menschen erleben, dass Dinge ganz anders kommen als erwartet. Trotzdem sagen sie: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, er ist die Hilfe in den Nöten, die uns getroffen haben.“ (Ps 46,2) Mit so einem Glauben kann ich auch länger im Orbit bleiben.

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